Berlin wird zur Hauptstadt der Angst: Messerattacken halten die Stadt in Atem. Obwohl die Zahl der Angriffe laut Polizei auf Vorjahresniveau bleibt, kam es allein am vorigen Wochenende zu drei blutigen Zwischenfällen in nur 24 Stunden. Ein 34-jähriger Mann, der am Hals verletzt wurde, erlag seinen schweren Verletzungen.
Während Innenministerin Nancy Faeser (SPD) den Einsatz von Messern in der Öffentlichkeit beschränken will, plant die Regierung jetzt drastische Maßnahmen: Schwarz-Rot will „Messerverbotszonen“ einführen, in denen die Polizei ohne Anlass kontrollieren darf, meldet der Tagesspiegel. Polizei und Innenverwaltung arbeiten bereits an einer Änderung des „Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes“. CDU-Innenexperte Burkhard Dregger warnt: In Berlin ist kein Ort sicher! Sein SPD-Kollege Martin Matz mahnt jedoch: Ohne konsequente Kontrollen drohen „Witzzonen“.
Messerverbotszonen sollen Leben retten
Die Berliner Polizei befürwortet das neue Instrument und sieht darin eine Möglichkeit, das allgemeine Risiko zu senken. Bei Kontrollen könnten gefährliche Messer beschlagnahmt werden, die sonst bei Auseinandersetzungen tödlich enden könnten. Selbst bei Großveranstaltungen sollen die Zonen Leben retten. Doch die Umsetzung ist ungewiss: Laut Polizeisprecherin Valeska Jakubowski fehlen konkrete Pläne und Personal, um diese Maßnahmen durchzusetzen. Die Bedrohung ist allgegenwärtig, denn es gibt keine klaren Brennpunkte – die Gefahr lauert in jeder Ecke der Stadt.

Vergangenes Jahr wurden in Berlin 55 Opfer von Messerattacken behandelt. Doch in diesem Jahr ist es besonders heftig: Mindestens zwei blutige Opfer gibt es pro Woche. Hinzu kommt: Die Zahl der Überstunden bei der Berliner Polizei ist explodiert – fast 2,4 Millionen Stunden bis Ende Januar. Wie sollen die Beamten da noch Herr der Lage werden?