Nina ist die Einohr-Katze von Lichtenberg - sie wurde gefunden, musste operiert werden.
Nina ist die Einohr-Katze von Lichtenberg - sie wurde gefunden, musste operiert werden. Foto: Tierheim Berlin

Im Tierheim in Falkenberg warten viele Hunde, Katze, Vögel und Kleintiere auf ein neues Zuhause, auf liebe Herrchen und Frauchen, bei denen sie ihr restliches Leben verbringen können. Sie alle haben es verdient, nach teilweise schlimmen Erlebnissen auf einem gemütlichen Sofa zur Ruhe zu kommen – in der wöchentlichen Kolumne „Wir lieben Tiere“ möchte ich Ihnen, liebe Leser, ab und zu auch Tierheim-Bewohner vorstellen. In dieser Woche geht es um Nina, eine süße Katze – wer schenkt der Samtpfote ein neues Zuhause?

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Zugegeben: Wer Nina zum ersten Mal sieht, ist womöglich schockiert – denn die Mieze hat eine kleine Besonderheit. Sie hat nur noch ein Ohr, sieht im Gesicht momentan noch etwas gezeichnet aus, weil sie mehrere Operationen über sich ergehen lassen musste.

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Welches Schicksal hinter ihr liegt, können auch die Mitarbeiter des Tierheims nicht sagen. Fakt ist aber: Nina hat es verdient, so schnell wie möglich ein neues Zuhause zu finden.

Nina sieht nach ihren Operationen im Gesicht noch etwas ramponiert aus. Doch wer ihr ein neues Zuhause gibt, wird mit viel Liebe belohnt.
Nina sieht nach ihren Operationen im Gesicht noch etwas ramponiert aus. Doch wer ihr ein neues Zuhause gibt, wird mit viel Liebe belohnt. Foto: Tierheim Berlin

Die Samtpfote der Rasse Europäisches Kurzhaar wurde erst im Juli an einem Straßenrand in Lichtenberg gefunden. Ihr Alter wird auf etwa zehn Jahre geschätzt. „Weil sie so freundlich zu Menschen ist, gehen wir davon aus, dass sie früher bestimmt mal ein sehr liebevolles Zuhause hatte“, sagt eine Mitarbeiterin des Falkenberger Tierheims dem KURIER. „Wie und warum sie auf der Straße gelandet ist, ist reine Spekulation.“ Es scheint aber so, als hätte sich Nina für einen längeren Zeitraum allein draußen durchschlagen müssen.

Als sie ins Tierheim kam, sei sie stark untergewichtig gewesen, außerdem war sie befallen von Zecken und Flöhen. Auch Tumore wuchsen am Ohr und in ihrem Gesicht. Sie sei deshalb umgehend operiert worden, heißt es auf der Seite des Tierheims.

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„Dabei wurde zunächst ihr rechtes Ohr amputiert, später musste noch ein Teil ihres Nasenspiegels entfernt werden. Nina stört sich allerdings nicht an dieser Tatsache und lässt sich dadurch auch nicht einschränken.“ Wer der süßen Katze ein neues Zuhause gibt, müsse nichts weiter beachten.

Katze Nina ist gegenüber erwachsenen Menschen sehr gutmütig

Und kann sich freuen: Nina ist gegenüber erwachsenen Zweibeinern lieb und gutmütig. Im Tierheim sei sie aber nicht glücklich, denn sie brauche mehr Zeit, als die Pflegerinnen und Pfleger ihr hier geben können, heißt es. Am besten wäre für sie ein neues Zuhause auf dem Land mit einer Möglichkeit zum Freigang.

Kinder und andere Katzen kann Nina leider gar nicht leiden – und beim Futter sei sie „ein kleiner Gourmet“, teilt das Tierheim mit. Beratung gibt’s für die neuen Halter diesbezüglich aber. „Wir wissen inzwischen natürlich genau, was sie am liebsten mag.“ Interessenten können sich im Samtpfötchenhaus des Berliner Tierheims unter Telefon 030 76888-121 melden.

Das Tierheim veröffentlichte dieses Video von Nina auf Facebook.

Video: Facebook/Tierschutzverein Berlin

Wer die Mieze adoptiert, hat dafür ein echtes Lichtenberger Original! „Sie ist sehr freundlich, verschmust und liebevoll zu Menschen. Sie freut sich wie Bolle über Aufmerksamkeit und vor allem Kuscheleinheiten“, heißt es. Ich hoffe für Nina, dass sie schnell ein neues Zuhause findet. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es leider schwierig werden könnte.

Denn: Dass illegale Tierhändler in den vergangenen Jahren boomten, ist ein Zeichen dafür, dass sich viele Berliner vor allem nach jungen, niedlichen Haustieren sehnen. Aber: Hat es eine Katze wie sie nicht verdient, dass ihr trauriges Streunerleben endlich ein Ende hat?

Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt in die Redaktion: wirvonhier@berlinerverlag.com