Es geht nur um die Ablöse

Treibt Sheffield im Kenny-Poker ein falsches Spiel mit Hertha BSC?

Herthas Sportdirektor Benjamin Weber spricht über den Kenny-Wechsel, seine Aussagen überraschen.

Author - Wolfgang Heise
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Jonjoe Kenny will zurück auf die Insel. Der Engländer hat ein Angebot von Sheffield United.
Jonjoe Kenny will zurück auf die Insel. Der Engländer hat ein Angebot von Sheffield United.Imago Images/Noah Wedel

Der Poker um Jonjoe Kenny (27) läuft auf Hochtouren. Es sieht alles nach schnellem Abschied des Engländers von Hertha BSC aus. Er will zum Zweitligisten Sheffield United in diesem Winter und ist sich mit dem Klub einig. Herthas Sportdirektor Benjamin Weber äußerte sich zum ersten Mal über den sich anbahnenden Wechsel. Bei seinen überraschenden Aussagen, stellt sich die Frage: Treibt Sheffield ein falsches Spiel im Poker?

Lesen Sie selbst! Nach dem 2:3 gegen den HSV gab Weber diese verblüffende Antwort: „Es gibt bis zum heutigen Tag keinen direkten Kontakt mit dem genannten Verein. Es gibt Kontakt mit dem Management von Jonjoe und seinem Berater. Alles, was da an Zahlen spekuliert wird, ist komplett falsch.“

Seit vergangenen Sonntag schreiben die englischen Medien, dass Sheffield für rund eine Million Euro Herthas rechten Außenverteidiger holen will. Selbst United-Trainer Chris Wilder bestätigte öffentlich , dass Kenny auf der Wunschliste sei. Auch Kenny erklärte: „Ja es ist richtig, dass Sheffield mich gerne sofort verpflichten möchte und ich diesen Schritt auch machen möchte. “

Sheffield hat sich noch nicht bei Hertha gemeldet

Zusammengefasst heißt das: Zwischen Kenny und Sheffield ist alles klar, doch der Verein aus England hat noch nicht das Wichtigste gemacht, nämlich ein konkretes Angebot an Hertha BSC. Warum nur diese Taktik? Sheffield und Kennys Berater wollen Druck auf die Blau-Weißen ausüben, damit der Klub so wenig wie möglich Ablöse zahlen muss.

Herthas Sportdirektor Benjamin Weber ist gar nicht amüsiert über den Kenny-Poker.
Herthas Sportdirektor Benjamin Weber ist gar nicht amüsiert über den Kenny-Poker.Imago Images/Koch

Nach Kennys öffentlich gemachten Wechselwunsch gab es jetzt die nächste Druckstufe. Kenny erklärte Trainer Cristian Fiel, dass er nicht zu 100 Prozent in der Lage ist, gegen den HSV zu spielen. Fiel ist da voll konsequent und erklärte: „Ich habe auf ihn im Kader verzichtet. In so einem Spiel brauchst du Spieler, die zu 100 Prozent bereit sind. Und das war er nicht.“

Der ganze Poker hat Kenny jetzt durcheinander gebracht, momentan ist er nicht brauchbar für Hertha BSC. Deswegen bleibt eigentlich auch nur noch der Verkauf, weil es zudem  im Sommer gar keine Ablöse mehr gibt. Sheffield will den Preis drücken und Weber ist über diese Gangart gar nicht „amused“.

Gibt es noch den großen Zoff mit den Engländern. Kenny ahnte wohl schon vor dem HSV-Spiel Böses, als er sagte: „Ich hoffe sehr, dass sich die Vereine einigen können und ich Berlin mit großer Dankbarkeit und im Guten verlassen kann.“ Vielleicht gibt es ja am Montag dann mal ein konkretes Angebot von Sheffield, mit dem Hertha auch zufrieden sein könnte ...