Auch dieses Hertha-Heimspiel geht in die Geschichte ein. Die Partie gegen den HSV musste unterbrochen werden. Grund waren Tennisbälle. Herthas Fans warfen sie aus Protest gegen den DFL-Investoren-Vertrag auf den Rasen. Weiter spielen erstmal unmöglich! Erst nach 33 Minuten ging es weiter. Am Ende verliert Hertha gegen HSV mit 1:2 (0:0).
Erstmal gab es mal wieder viel Rauch um nichts. Die HSV-Fans zündeten am Marathon-Tor Bengalos und Rauchtöpfe. Das Olympiastadion war eingenebelt und Schiedsrichter Daniel Schlager konnte das Spiel erst mit drei Minuten Verspätung anpfeifen.
Doch auch im Spiel war sofort Feuer drin. Hamburgs Immanuel Pherai kam nach nur 58 Sekunden zum ersten Torschuss, doch Hertha-Keeper Tjark Ernst hatte damit keine Probleme. Beide Teams tasten sich danach im Mittelfeld eine Viertelstunde ab. Hertha mit zaghaften Angriffen, aber die nächste Torchance hatte der HSV.
Andras Nemeth köpfte freistehend an die Latte, den Abpraller wollte Laszlo Benes dann über die Linie schieben, doch Florian Niederlechner rettete (17.). Bei der Aktion krachte Torwart Ernst mit dem Hinterkopf an den Pfosten und musste behandelt werden. Das Spiel wurde unterbrochen.
HSV-Fans schmeißen Tennisbälle auf Rasen

Und die nächste Verschnaufpause folgte. Hertha-Fans und Hamburger Anhänger sangen gemeinsam im Wechsel-Chor: „Scheiß DFL!“. Der Protest gegen den anstehenden Investoren-Deal der DFL wurden dann aus dem HSV-Fan-Block noch mit Tennisballwürfen auf den Rasen begleitet. Schiri Schlager unterbrach wieder für eine Minute. Es war erst der Auftakt des Protest-Skandals...
In der 41. Minute die erste Riesen-Torchance für Hertha. Nach einer Flanke von Niederlechner köpfte Stürmer Haris Tabakovic an den rechten Pfosten. Schade, so ging es mit einem 0:0 in die Pause. Und danach?
Hertha-Fans hören mit Protest-Tennisbällen nicht auf

In der 51. Minute bei einer Ecke für Hertha warfen auch die blau-weißen aus der Ostkurve Tennisbälle. Wieder Spielunterbrechung. Ordner und Spieler fingen sie wieder auf. Ein groteskes Schauspiel! Schiri Schlager beriet sich unterdessen mit Hertha-Trainer Pal Dardai und HSV Coach Tim Walter.
Es gab schon Pfiffe von Fans, sie forderten, dass das Spiel weitergehen sollte. Doch die Ultra-Szene schmiss weiter. Stadionsprecher Fabian Wachsmann bat eindringlich: „Es ist schwierig für unsere Spieler, ihr schadet damit dem eigenen Team.“ Dann ging Hertha-Trainer Dardai nach 20 Minuten Unterbrechung in die Ostkurve und sprach mit den Fans. Es half nichts, es wurde weiter geworfen. Der Unparteiische schickte daraufhin beide Teams in die Kabine.
Herthas Reese schießt, Tabakovic staubt ab

Nach weiteren 13 Minuten konnte das Spiel endlich fortgesetzt werden. Was für ein Wahnsinn! Und dann gab es auch Tore. Erst traf Hamburgs Miro Muheim (57.) zum 1:0. Drei Minuten später wechselte Dardai Publikumsliebling Fabian Reese (muss nach seiner Zwangspause wegen Corona-Infektion noch geschont werden) ein. Und was passierte? Der linke Flügelflitzer schoss in der 62. Minute aus 18 Metern aufs Tor. HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes konnte den Ball nur abprallen lassen und Tabakovic staubte zum 1:1 ab.
Alles wieder gut? Nein! Hamburgs Ludovit Reis köpfte in der 83. Minute zum 2:1 ein. Herthas Horrorwoche war damit perfekt. 1:3 in Wehen Wiesbaden, 1:3 im Pokal gegen Kaiserslautern und jetzt eine 1:2-Heimpleite gegen den HSV.■