Herthas Fanliebling Fabian Reese (26) konnte nach seiner Zwangspause wegen Corona-Infektion sein zweites Spiel machen. 30 Minuten gab der Flügelflitzer gegen den HSV wieder Vollgas. Das 1:2 konnte er aber nicht verhindern. Doch es ist allen klar: Reese ist der wichtigste, blau-weiße Spieler in dieser Saison. Wichtig waren auch seine Worte, die er wegen der Tennisball-Proteste der Fans gegen den DFL-Investoren-Vertrag nach dem Spiel fand.
Rein sportlich sagt er: „Nach der Unterbrechung habe ich ein sehr gutes, sehr wildes Fußballspiel gesehen. Da folgte ein Konter dem anderen. Für die Zuschauer war es sicherlich unterhaltsam. Aber die Unterbrechung war nicht hilfreich, man muss die Konzentration hochhalten und dann aufpassen, wie man sich wieder warmmacht.“

Zu den Fan-Protesten hat er seine Meinung: „Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass ich die Sachlage nicht komplett weiß. Ich stand eben in der Kurve und wenn da Dinge gesagt werden, dass eine Wahl noch mal wiederholt worden sei, obwohl es ein Ergebnis gegeben haben soll und ein Verein sagt: Wir stimmen so ab. Und der Klubchef sagt dann doch etwas anderes. Das wäre grenzwertig, wenn es der Fall wäre.“
Hierbei geht es um den Fall des Zweitligisten Hannover 96. Der Klub hatte schon vor der Abstimmung Mitte Dezember 2023 die DFL informiert, dass sie gegen den Investoren-Deal ist. Doch Klub-Patron Martin Kind steht seitdem im Verdacht, trotzdem dafür gestimmt zu haben. Es gab nur knapp eine nötige Zwei-Drittel Mehrheit von 24 Stimmen. Seitdem rumort es in der Fanszene, besonders bei den Ultras. Sie machen seit Wochen Protestaktionen in den Stadien. Jetzt also auch bei Hertha BSC.
Reese: „Fans und DFL sollten aufeinander zugehen“
Reese, der etwas andere, mutige Fußballprofi mit Vokuhila-Haarschnitt und lackierten Fingernägeln, liebt seinen Sport und die Fans. Deswegen sagt er zum Streit der Anhänger mit der DFL: „Ich glaube beide Seiten sollten aufeinander zugehen. Wir haben eine unglaubliche Fußballkultur in Deutschland. Wir haben riesige Stadien. Heute hat man es wieder gesehen. Eine Atmosphäre, die ihresgleichen in der Zweiten Liga sucht. Und diese DNA darf uns nicht verloren gehen. Da müssen wir einen Weg finden, da näher zueinander zukommen. Ob es einen Mittelweg gibt, weiß ich nicht. Grundsätzlich lebt der Fußball von Emotionen.“ Aber es ist auch ein großes Geschäft...