Eigentlich war für einige der Untergang von Hertha BSC so sicher wie die nächste Steuererhöhung. Was gab es alles in einigen Fan-Foren nach dem 1:2 gegen den HSV zu lesen? Es geht nur noch um den Klassenerhalt und Pal Dardai ist sowieso nicht der richtige Trainer. Tja, nun haben die Blau-Weißen ein 2:1 beim Tabellenvierten Greuther Fürth erkämpft und sind plötzlich wieder auf Platz 8.
Für mich sind die Gefühlsschwankungen von einigen Anhängern etwas zu viel. Enttäuschung über das Pokal-Aus gegen Lautern und den Fehlstart in die Rückrunde ist verständlich. Doch diese hysterischen Rückschlüsse daraus sind es für mich nicht.
Hertha BSC hatte eine dramatische Schocksituation mit dem Tod des Präsidenten Kay Bernstein. Darunter litten auch die Spieler. Die Mannschaft hat über Wochen eine Grippewelle, dazu konnte Topleistungsträger Fabian Reese zunächst wegen einer Corona-Infektion nicht spielen.
Auch in Fürth mussten mit Linus Gechter und Smail Prevljak wieder zwei Spieler das Bett hüten. Dazu fiel noch Torjäger Haris Tabakovic aus. Trotzdem ließ sich diese Mannschaft nicht unterkriegen. Die Moral und der Teamgeist stimmen auch nach all den Rückschlägen.
„Wir sind eine Umschalt-Mannschaft“, erklärt Pal Dardai seit Saisonbeginn. Schnelle Angriffe nach Balleroberung. In Fürth klappte es wieder besser. Die zwei Kempf-Tore fielen nach Standards. Auch hier sieht man eine Entwicklung.