2:1 in Fürth

Hertha-Sieg, aber Kempf-Drama! Zwei Tore, dann schwer verletzt raus

Hertha kämpft und gewinnt 2:1 in Fürth. Ein teurer Sieg, denn Doppel-Torschütze Marc Kempf musste mit kaputtem Knöchel raus.

Author - Wolfgang Heise
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Bei seinem Kopfballtor zum 2:1 knickte Herthas Verteidiger Marc Kempf unglücklich um und musste schwer verletzt ausgewechselt werden.
Bei seinem Kopfballtor zum 2:1 knickte Herthas Verteidiger Marc Kempf unglücklich um und musste schwer verletzt ausgewechselt werden.Imago Images/Zink

Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt ein Hertha-Sieg daher! Die Blau-Weißen gewinnen 2:1 (1:0) beim Tabellenvierten Greuther Fürth und springen in der Tabelle auf Platz 8. Doch es war ein teurer Sieg. Doppeltorschütze Marc Kempf erlitt eine schwere Knöchelverletzung.

Das Spiel hatte sowieso schon schlechte Vorzeichen: Verteidiger Linus Gechter und Stürmer Smail Prevljak lagen mit Magen-Darm-Virus flach und Torjäger Haris Tabakovic musste auch passen – Knieprobleme. Das klingt gar nicht gut. Wie lange der Schweiz-Bosnier ausfällt, ist noch offen. Für ihn stürmte Florian Niederlechner und Pascal Klemens ersetzte den gelbgesperrten Toni Leistner in der Innenverteidigung. Immerhin konnte Flügelflitzer Fabian Reese wieder von Beginn an ran.

Niederlechner-Tor aberkannt

Stürmer Florian Niederlechner traf in der 22. Minute ins Tor. Doch der Treffer wurde wegen eines vorherigen Foulspiels von Aymen Barkok aberkannt.
Stürmer Florian Niederlechner traf in der 22. Minute ins Tor. Doch der Treffer wurde wegen eines vorherigen Foulspiels von Aymen Barkok aberkannt.City-Press

Hertha ließ die Fürther erst mal ihre Angriffe vorführen und verlegte sich auf Konter. Klappte auch ganz gut. In der 22. Minute sprintete Marten Winkler los und servierte Niederlechner einen wunderschönen Steckpass in den Strafraum. Der Stürmer schob ins lange linke Eck ein und bejubelte sein Tor. Doch die Freude war zu früh: Vor dem Konter hatte Aymen Barkok den Fürther Branimir Hrgota mit einem Trikotzupfer zu Fall gebracht hatte. Der VAR hatte es gesehen und Schiri Fritz Korb nahm den Treffer zurück. Schade!

Als ab der 29. Minute das Spiel wegen Fan-Protesten der Fürther mit Tennisbällen für drei Minuten unterbrochen wurde, ließ sich Niederlechner noch mal in aller Ruhe von Schiri Korb erklären, warum das Tor nicht zählte.

Kempf steigt zum 1:0 hoch

Danach ging es weiter und Hertha drückte plötzlich mehr. In der 34. Minute jubelten die Blau-Weißen dann doch. Nach einer Ecke von Palko Dardai köpfte Verteidiger Marc Kempf zum 1:0 ein. Mit der Führung ging es in die Pause.

Wieder Schlendrian in der zweiten Halbzeit, wie so oft in dieser Saison? Erst mal nicht, die blau-weißen Profis hielten hinten zunächst alles dicht und waren bissiger in den Zweikämpfen als die Franken. Bis zur 56. Minute: Da griff Andreas Bouchalakis den Fürther Hrgota an der Strafraumgrenze nicht an und der Schwede zirkelte den Ball unbedrängt zum 1:1 ins Hertha-Tor.

Kempf nickt zum 2:1 ein und knickt böse um

Für Verteidiger Marc Kempf war nach 63 Minuten Schluss. Er knickte bei seinem Siegtreffer zum 2:1 um.
Für Verteidiger Marc Kempf war nach 63 Minuten Schluss. Er knickte bei seinem Siegtreffer zum 2:1 um.City-Press

Doch Hertha erholte sich davon ganz schnell. Nach einer Freistoßflanke von Jonjoe Kenny nickte wieder Kempf zum 2:1 (63.) ein. Doch als er nach dem Sprung wieder auf dem Boden landete, knickte er mit dem rechten Knöchel um. Das sah übel aus! Der Verteidiger musste verletzt vom Platz. Verdacht auf Bänderriss, mindestens 14 Tage Pause. Montag wird Kempfs Knöchel per MRT untersucht. Bitter!

Für Kempf kam der 18-jährige Tim Hoffmann zu seinem ersten Profi-Einsatz. Und da konnte er fünf Minuten später dann die nächste Fan-Protest-Unterbrechung erleben, diesmal durch die Hertha-Gästekurve. Als immer mehr Schokotaler und Tennisbälle auf den Platz flogen, schickte Schiri Korb die Spieler in die Stadionkatakomben. Zum Glück ging es nach wenigen Minuten weiter. Und Hertha musste die Restzeit mit viel Kampf überstehen. Niederlechner sah noch Gelb-Rot und Hertha musste die letzten drei Minuten mit zehn Mann überstehen. Es klappte!