Es soll wirklich noch einige Wirrköpfe geben, die immer etwas an Herthas Cheftrainer Pal Dardai zu meckern haben. Mal ist es die Aufstellung, mal die Spielerwechsel oder ein völlig irrer Zweifel an der Kondition des Teams. Der starke 2:1-Auswärtssieg in Kaiserslautern widerlegt eindrucksvoll alle drei haltlosen Kritikpunkte.
Die Ausgangslage vor dieser schönsten blau-weißen Woche des Jahres war gar nicht gut. Drei Spiele in sieben Tagen. Okay, da kann man noch sagen: Wo ist das Problem? Schaut man genauer hin: Beim 8:6-Pokal-Elferkrimi hatte der HSV zwei Tage länger Pause. Jetzt hatte Gegner Kaiserslautern auch einen Tag länger Erholungsphase und eben nur 90 Minuten in den Knochen und nicht 120 wie Hertha.
Kräfte-Logistiker Dardai musste reagieren und sagte schon vor dem 5:1 in Elversberg: „Die ersten zwei Spiele gehen, das dritte wird hart.“ Seine Antwort auf das Problem: Rotation in Kaiserslautern (Pokalheld Fabian Reese erstmal draußen, genau wie Haris Tabakovic), Dreifach-Wechsel zur Halbzeit und Doppel-Austausch nochmal in der 60. Minute.
Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, 0:1-Rückstand umgewandelt in einen 2:1-Sieg. Dardais Taktik und Strategien gingen voll auf. Jeder hätte es wissen können, dass der Ungar ein echter Fuchs bei der Belastungssteuerung der Profis ist. Schon 2021 bewies er es. Corona-Quarantäne im April, sechs Spiele in 20 Tagen im Endspurt um den Klassenerhalt. Dardai rotierte von Spiel zu Spiel die Mannschaft durch und rettete die Blau-Weißen.