Was wird aus Herthas ehemaligen Torjäger Haris Tabakovic (30) bei der TSG Hoffenheim? Der Stürmer steht im Kraichgau auf dem Abstellgleis. Eigentlich will er in diesem Winter nur noch weg. Doch er steckt in der Drei-Spiele-Falle, die einen Wechsel fast unmöglich macht.
Das Transfergeschäft ist komplex, aber es hat genaue Regeln. Die Fifa-Statuten sind eindeutig, wenn es um Spielerwechsel innerhalb einer Saison geht. In Absatz 5.3 der Regularien ist festgehalten: „Ein Spieler kann in einer Spielzeit bei maximal drei Vereinen registriert werden. In dieser Zeit ist der Spieler für offizielle Spiele von lediglich zwei Vereinen spielberechtigt.“
Fifa-Regel: Nur bei zwei Klubs darf Tabakovic in einer Saison spielen
Damit beginnt für Tabakovic das Problem. Bevor er am 23. August 2024 zur TSG für rund 5 Millionen Euro verkauft wurde, machte er noch drei Spiele für Hertha BSC in der Zweiten Liga gegen Paderborn und den HSV und im DFB-Pokal in Rostock. Danach war in der Bundesliga in Hoffenheim bei zehn Partien dabei, außerdem noch in der Europa League und dem DFB-Pokal. Hätte er für Hertha nicht mehr gespielt, könnte er innerhalb einer Spielzeit zum dritten Klub wechseln. Jetzt geht das nur mit einer aufwendigen Ausnahmegenehmigung, bei der die Fifa eine schlagkräftige Begründung verlangt.

Für den Schweiz-Bosner hat sich seine Lage beim Krisenklub seit ein paar Tagen nochmal verschlechtert. In der Hinrunde war er meistens nur Joker und jetzt wurde mit Gift Orban (22) von Olympique Lyon noch ein Mittelstürmer verpflichtet. Dazu will die TSG auch noch Angreifer Tim Lemperle (22) vom 1. FC Köln holen.
Apropos Köln: Das Geißbock-Team war auch an Tabakovic interessiert. Doch der Klub nahm wieder Abstand. Der Deal war wohl zu unsicher, um eine Ausnahmegenehmigung von der Fifa zu bekommen.
Tabakovic-Rückkehr kann sich Hertha nicht leisten
Der einzige Klub, bei dem Tabakovic ohne Regel-Hick-Hack wieder in der Rückrunde spielen könnte, wäre Hertha BSC, weil er nur der zweite Klub innerhalb einer Saison bleibt. Die blau-weißen Fans wären froh, wenn der Torschützenkönig der vergangenen Saison zurückkehren würde. Hertha sucht ja selbst auch noch einen Mittelstürmer.
Doch bei den Träumereien bleibt Sportdirektor Benjamin Weber vorsichtig: „Ich glaube, das ist eher schwierig, muss man ehrlicherweise sagen. Wir müssen auf unser Budget achten!“ Sprich: Sein Gehalt hat sich in Hoffenheim verdoppelt, das kann Hertha beim radikalen Sparkurs nicht stemmen, obwohl die Blau-Weißen mehr Tore dringend benötigen. ■