Hertha verliert 1:3 beim Club

Hertha BSC schießt sich selbst ab: Rot für Kempf, Eigentor von Leistner

Hertha BSC führte zur Pause 1:0 in Nürnberg, doch dann lief alles aus dem Ruder.

Author - Wolfgang Heise
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Nach einer Notbremse sieht Herthas Verteidiger Marc Kempf in Nürnberg die Rote Karte von Schiedsrichter Florian Exner.
Nach einer Notbremse sieht Herthas Verteidiger Marc Kempf in Nürnberg die Rote Karte von Schiedsrichter Florian Exner.imago images/Zink

Herthas Trainer Pal Dardai will zu Weihnachten auf Platz 5 sein. So klappt es aber nicht. Die Blau-Weißen verlieren 1:3 (1:0) beim 1. FC Nürnberg. Erste Halbzeit okay, doch im zweiten Durchgang wurde es zu turbulent. Rot für Marc Kempf und Eigentor von Kapitän Toni Leistner. Hertha schießt sich selbst ab.

Coach Dardai hatte sich für Deyovaisio Zeefuik statt Marten Winkler auf dem rechten Flügel entschieden. Goldenes Händchen! In der 15. Minute passte kurz hinter der Mittellinie Haris Fluppe Tabakovic zu Florian Reese, der leitete blitzschnell weiter zu Zeefuik, der losgesprintet war.

Der Holländer stürmte in den Strafraum und flankte mit allerletzter Kraft im Fallen vor das Nürnberger Tor. Club-Verteidiger Jan Gyamerah konnte den Ball nicht richtig kontrollieren und Stürmer Smail Prevljak traf mit dem Rücken zum Tor per Hacke!

Danach hielten die Blau-Weißen die Nürnberger in Schach. Doch dann gab es einen umstrittenen Elfer! Kapitän Toni Leistner grätschte im Strafraum, Pressschlag gegen Nürnbergs Jens Castrop, der dann umfiel (37.). Der junge Schiedsrichter Florian Exner zeigte auf den Elfmeterpunkt. Selbst nach Videosichtung blieb es bei der Entscheidung.

Torwart Ernst hält Elfmeter

Hertha-Torwart hält mit dem linken Fuß den Elfer des Nürnbergers Can Uzun.
Hertha-Torwart hält mit dem linken Fuß den Elfer des Nürnbergers Can Uzun.imago images/Hübner

Doch Torwart Tjark Ernst (20) hielt mit dem Fuß den Strafstoß des Club-Stürmers Can Uzun (39.). Das Glück schien an diesem Tag blau-weiß zu sein. Ein Trugschluss!

Was passierte dann nach der Pause? Hertha ließ sich immer weiter von den Franken hinten hereindrängen. Nach einer Ecke war es dann passiert. Aus dem linken Rückraum traf Castrop zum 1:1 (57.).

Rot für Kempf

Und es wurde noch bitterer! Grieche Andreas Bouchalakis mit einem schwachen Querpass zu Marc Kempf. Nürnbergs Benjamin Goller sprintete dazwischen, Kempf traf ihn. Erst ließ Schiri Exner noch weiterspielen. Der Kölner Videokeller meldete sich und Kempf sah wegen einer Notbremse Rot (67.).

Hertha nur noch mit zehn Mann. Der Druck auf die Hintermannschaft wurde noch größer. Und das Pech auch! Eine Flanke von Goller bugsierte Leistner bei einer Rettungsgrätsche ins eigene Tor zum 1:2 (72.). Alles verloren?

Noch nicht ganz! Nur drei Minuten später rasierte Club-Verteidiger Ivan Marquez den eingewechselten Marten Winkler um, auch Notbremse, auch Rot. Zehn gegen zehn! Neue Hoffnung, zumindest noch einen Punkt aus dem Frankenland mitzunehmen. Doch diese wurde in der 84. Minute vernichtet, als Nürnbergs Japaner Daichi Hayashi zum 3:1 traf. Hertha bleibt im Mittelfeld stecken, selbstverschuldet. Denn eine gute Halbzeit reicht einfach nicht, um oben in der Tabelle anzugreifen.