Der klare KURIER-Kommentar

Hertha BSC: Kempf? Nein, das war Bouchalakis’ Rote Karte!

Bitter und ungerecht! Ein lascher Pass von Herthas Griechen Andreas Bouchalakis zwang Marc Kempf zur Notbremse.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Mittelfeldspieler Andreas Bouchalakis machte einen fatalen Fehlpass und Verteidiger Kempf flog vom Platz.
Herthas Mittelfeldspieler Andreas Bouchalakis machte einen fatalen Fehlpass und Verteidiger Kempf flog vom Platz.Zink/imago

Herthas Verteidiger Marc Kempf wurde schon oft kritisiert. Diesmal sah er beim 1:3 in Nürnberg die Rote Karte. Der Platzverweis in der 67. Minute läutete die Pleite ein. Doch in diesem Fall muss man Kempf in Schutz nehmen. Er war schuldlos an der Notbremse. Eigentlich hätte sie Andreas Bouchalakis verdient gehabt.

Der Grieche spielte vor dem eigenen Strafraum einen Querpass zu Kempf. Schon das ist der erste Fehler, wenn der Gegner Dauerpressing spielt. Der zweite Fehler: Der Pass des defensiven Mittelfeldspielers war viel zu lasch, sodass Nürnbergs Benjamin Goller überhaupt erst auf den Gedanken kam, dazwischenzusprinten.

Kempf war nur sprichwörtlich die arme Sau, die noch retten wollte, was nicht zu retten war: einen verunglückten Ball seines Kollegen. Er traf dabei Goller unglücklich.

Bouchalakis spielt oft riskante Pässe

Bouchalakis ist griechischer Nationalspieler, hatte davor zwei Teileinsätze für sein Land beim 2:0 in Irland und 0:1 gegen Holland. Er wird sich am meisten über seinen Bock ärgern. Doch riskante Pässe machte er auch schon in den Spielen zuvor.

Daran muss Trainer Pal Dardai dringend mit Bouchalakis arbeiten. Gerade, wenn Gegner sehr früh attackieren, ist es fatal. Ansonsten strahlt der Sechser Ruhe aus und hat auch ein Auge. Doch auch davon war diesmal nicht viel von Bouchalakis in der zweiten Halbzeit zu sehen.

Das defensive Mittelfeld bleibt bisher die Achillesferse in dieser Saison. Erst gab es nur Notlösungen, als Bouchalakis noch nicht verpflichtet war. Jetzt hat er einen Riesenbock gebaut.