Blau-weiße Überraschung

Hertha BSC: Nanu?! Fan-Liebling Fabian Reese ist plötzlich Kapitän

Pal Dardai macht es möglich: Fabian Reese ist von null auf hundert Spielführer von Hertha BSC.

Author - Wolfgang Heise
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Fabian Reese feierte beim 3:1 gegen Paderborn Premiere als Kapitän von Hertha BSC.
Fabian Reese feierte beim 3:1 gegen Paderborn Premiere als Kapitän von Hertha BSC.imago images/nordphoto/Engler

Kaum bemerkt und trotzdem ganz wichtig! Bei der teaminternen Hierarchie tut sich etwas bei Hertha BSC. Fan-Liebling und Leistungsträger Fabian Reese (25), der erst im Sommer von Holstein Kiel kam, ist seit ein paar Tagen Vize-Kapitän der Blau-Weißen. Was für ein Blitz-Aufstieg für das Energiebündel!

Es war die Szene beim 3:1 gegen Paderborn, die für eine schöne Überraschung sorgte. In der 86. Minute kassierte Kapitän-Toni Leistner Gelb-Rot. Seine letzte Amtshandlung, bevor er den Platz verließ: Er nahm die rote Binde ab und streifte sie Fabian Reese über. Nicht weil der linke Flügelflitzer zufällig in der Nähe stand, sondern nach Maßgabe des Trainers. Pal Dardai hatte es vor ein paar Tagen beschlossen. 

Leistner streift Reese die Binde um

Kapitän Toni Leistner schnürt nach seinem Platzverweis Fabian Reese die Binde um.
Kapitän Toni Leistner schnürt nach seinem Platzverweis Fabian Reese die Binde um.imago images/nordphoto/Engler

Reese verriet nach dem Spiel: „Es wurde unter der Woche vom Trainer bestimmt, dass da ein, zwei Spieler sind, die, wenn Toni mal ausfällt, die Binde kriegen. Und einer davon bin ich.“ Der gebürtige Kieler ist total happy: „Es ist für mich eine große Ehre, Kapitän von so einem großen Klub sein zu dürfen, auch wenn es nur ein paar Minuten gewesen ist. Es ist ein Reifeprozess, der nächste Schritt, Verantwortung mit der Binde am Arm zu haben. Es macht mich sehr stolz und dankbar.“

Dardai: „Reese trägt die Hertha-Fahne mit Stolz auf der Brust“

Reeses Wechsel zu Hertha stand schon im Januar fest. Eigentlich wollte er Bundesliga mit den Blau-Weißen spielen. Daraus wurde nichts. Aber Reese machte vom ersten Tag bei Hertha BSC im Sommer klar: „Die Bundesliga war mein klares Ziel. Sicherlich malt man sich im Kopf etwas aus, aber dann kommt es anders. Der Verein ist der Gleiche, das ist die Hauptsache.“ Volle Identifikation mit Hertha BSC, so präsentiert sich Reese seit guten vier Monaten bei den Blau-Weißen. Und die Fans spüren es, dass das keine aufgesetzte Show ist.

Coach Dardai begründet seine Entscheidung über den neuen Vize-Kapitän so: „Fabi ist mit vorbildlichem Einsatz im Training dabei. Er ist zu Hertha gekommen und trägt die Fahne mit Stolz auf der Brust. Er liebt diesen Verein. Daher war die Entscheidung nicht schwer. Er ist ein Superkerl.“

Ein herzliches Lob des Ungarn, doch Dardai sagt auch: „Fabi ist wichtig für uns, trotzdem muss er sich defensiv verbessern.“ Das kann Reese dann Mittwoch beim Pokalspiel gegen Mainz zeigen, dass er wieder dazugelernt hat. ■