Beide sind Freunde, beide 18 Jahre alt, beide spielen im offensiven Mittelfeld. Ibrahim Ibo Maza hat bei Hertha BSC seinen Stammplatz in der Zweiten Liga sicher. Aber wie geht es überhaupt Bence Dardai, dem jüngsten Sohn von Ex-Coach Pal Dardai? Er wechselte zu Bundesligist VfL Wolfsburg. Jetzt spricht er zum ersten Mal über seinen Abschied von Hertha und seiner Familie.
Auf der Homepage seines neuen Vereins sagt Bence: „Es ist mir sehr schwer gefallen natürlich, die alte Heimat zu verlassen. Ich habe dort viele Jahre gespielt, aber es war jetzt an der Zeit, mal einen anderen Weg einzuschlagen. Den finde ich jetzt hier beim VfL.“
Das ist klar, die Familie Dardai ist Hertha BSC. Seine Brüder Palko (24) und Marton (22) sind beim blau-weißen Traditionsklub geblieben. Nicht der jüngste Spross, der damit nicht nur in der Dardai-Familie, sondern auch bei Herthas Klub-Bossen für Irritation sorgte, als der Wechsel im März bekannt wurde.
Bence Dardai: „Ich möchte meinen eigenen Weg gehen“

Bence Dardai weiß es, doch er wollte weg, wollte sofort in der Bundesliga spielen und nicht auf Herthas Aufstieg warten. „Ich denke, ich bin da anders als sie. Ich möchte einfach meinen eigenen Weg gehen und schauen, wohin der mich bringt. Eigentlich wollte jeder in meiner Familie, dass ich bei Hertha bleibe, was ja klar ist. Es ist eben der Heimatverein und ich trage auch noch den Namen Dardai. Mein Vater hat dort gespielt und war Trainer. Aber ich bin da eben anders und denke anders, weswegen ich mich für diesen Weg entschieden habe“, so der junge Mittelfeldspieler.
Er hatt auch Angebote von anderen europäischen Top-Klubs, doch er entschied sich die VW-Stadt. Den so ganz trennen kann er sich ja doch nicht von Papa Pal und Mama Monica und seinen Brüdern. Bence Dardai sagt es so: „Die Nähe zu meiner Familie hat schon eine Rolle gespielt. Es sind ja nur 50 Minuten im Zug nach Berlin, was überragend ist. Diese Zeit brauche ich auch innerhalb Berlins von meinem Zuhause in Charlottenburg bis Mitte.“ Aber der Kontakt ist noch immer intensiv. Bence telefoniert täglich mit der Familie.

Seit fünf Wochen trainiert Bence Dardai beim VfL Wolfsburg und ist optimistisch: „Die ersten Wochen waren super. Es macht mir echt Spaß hier und ich fühle mich wirklich wohl. Natürlich ist alles sehr anstrengend in der Vorbereitung, was ja normal ist. Ich freue mich einfach, dass die Saison bald losgeht.“ Doch da kommt auch die Frage aller Fragen: Wird er sofort spielen? Bei den Testspielen der Wölfe war er fast immer dabei.
Bundesliga-Debüt gegen FC Bayern winkt
Auf lange Sicht soll er Maximilian Arnold (30) im zentralen Mittelfeld ersetzen. Aber was passiert jetzt? Bence sagt: „Ich mache mir keinen Druck. Ich will einfach Spaß haben am Fußballspielen. Ich denke, das sieht man auch. Ich bin aber gleichzeitig zuversichtlich, dass das bald kommen wird. Schauen wir mal.“
Sein Debüt ist in Sichtweite, wahrscheinlich schon Montag im Pokalspiel des VfL bei Oberligist TuS Koblenz. Eine Woche später winkt der Joker-Einsatz beim Bundesliga-Start gegen den FC Bayern. Da hat sein Kumpel Ibo Maza etwas voraus. Er feierte vor 18 Monaten sein Bundesliga-Debüt mit Hertha gegen Bayern. ■