Der blau-weiße Dampfer hat Fahrt aufgenommen. Hertha BSC eilt in der Zweiten Liga von Sieg zu Sieg. Nach dem 1:0 bei Holstein Kiel (der fünfte Dreier in Folge) ist das Team von Trainer Stefan Leitl voll im Aufstiegsrennen. Doch jetzt muss der Kurs kurz gewechselt werden: Dienstag (18 Uhr) steigt im Olympiastadion das Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern. Es wird das Millionen-Spiel um Wunderkind Kennet Eichhorn (16).
1,5 Millionen Euro haben die Blau-Weißen bisher im Pokal als DFB-Prämie in dieser Saison eingenommen. Es sollen mit einem Sieg noch mehr werden. Für das Erreichen des Viertelfinals (3./4. Februar und 10./11. Februar) winken weitere 1,7 Millionen Euro. Es wäre ein zusätzlicher Geldregen in die klamme Vereinskasse. Millionen, die Hertha gut gebrauchen kann, um Supertalent Eichhorn mit einer Gehaltsaufbesserung noch länger halten zu können.
Die halbe Bundesliga ist an dem Mittelfeldspieler dran. Auch der FC Bayern und sogar Arsenal London. Die Klubs werden versuchen, den Teenie mit einem hohen Gehalt zu locken. Eichhorn hat zwar seinen Vertrag erst im Juli bis 2029 verlängert. Der Junge aus dem brandenburgischen Mühlenbeck bei Bernau will eigentlich noch seinem Klub, bei dem er seit mehr als acht Jahren spielt, treu bleiben und am liebsten im Mai mit Hertha aufsteigen. Doch die Lockrufe werden immer lauter.
Pokal-Millionen erhöhen Herthas Chance auf Eichhorn-Verbleib
Selbst eine Bundesliga-Rückkehr des Klubs ist keine Garantie, dass Eichhorn wirklich bleibt. Die Chance erhöht sich aber, wenn Hertha im Pokal-Wettbewerb Kasse macht. Denn neben der DFB-Pokalprämie gibt es noch die Zuschauereinnahmen.
Eichhorn selbst, der weiter in Topform ist, kann mit seinen Leistungen auch dazu beitragen. Beim 1:0-Sieg in Kiel kassierte er nach drei Minuten zwar die Gelbe Karte (seine sechste), doch spielte er danach souverän und unbeeindruckt bis zur 87. Minute weiter (für ihn kam Toni Leistner).

Leitl über Eichhorns frühe Karten: „Einen auf den Deckel geben“
Trainer Leitl: „Kenny ist ein unfassbares Talent. Der Einstieg ins Spiel auf der Sechser-Position war äußerst ungünstig, weil er gleich Gelb bekommen hat. Aber die Art und Weise, wie er auswärts gegen so einen Gegner spielt: Das macht er hervorragend, ohne ein weiteres Foul.“
Der Coach ist froh, dass er Eichhorn (noch) hat. Wegen der Gelben Karte hebt er trotzdem mit einem Scherz den Zeigefinger: „Vielleicht sollte ich Kenny vor dem Spiel mal ein bisschen auf den Deckel geben, dass er besser ins Spiel reinkommt. Das ist schon die dritte Gelbe Karte für ihn in der Anfangsphase.“




