Was hat sich die DFL bei diesem 15. Spieltag in der Zweiten Liga bloß gedacht? Wahrscheinlich nicht viel, wenn man sich die anschließenden DFB-Achtelfinals am Dienstag und Mittwoch anschaut. Hertha BSC spielt Mittwoch (20.45 Uhr) im Olympiastadion gegen den Hamburger SV. Und der hat einen ganz fiesen Vorteil...
Während der HSV am Freitag (18.30 Uhr) im Stadtderby bei St. Pauli antritt, darf Hertha sein Heimspiel gegen SV Elversberg erst am Sonntag (13.30 Uhr) bestreiten. Die Hamburger haben damit zwei Tage länger Zeit, sich zu erholen und auf den Pokal-Hit vorzubereiten. Gerade im Endspurt vor der Winterpause, wo die Muskeln und Knochen der Profis sowieso schon müder werden, ist das schon vor dem Anpfiff ziemlich unfair.
Wie kam es zu der unfairen Terminschere?
Wie konnte es zu dieser Terminschere kommen? Es ist ein Rätsel. Die genaue Ansetzung des 15. Spieltags veröffentlichte die DFL am 5. Oktober. Es wurde damals extra abgewartet, wer in die zweite Runde des DFB-Pokals gekommen war. Der HSV und die Blau-Weißen waren dabei und setzten sich dann im November auch in der Zweiten Runde durch. Die Hanseaten mit einem 5:4 nach Elferkrimi in Bielefeld und Hertha mit einem 3:0 gegen Mainz.
Mit Hannover, Karlsruhe, Braunschweig, Elversberg, Osnabrück und Wehen Wiesbaden waren da aber schon sechs Zweitligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Die DFL-Spieltagsplaner hatten also die Möglichkeit, zumindest einen Zwei-Tages-Unterschied zwischen möglichen Pokalgegnern im Achtelfinale zu vermeiden. HSV-Stadtrivale St. Pauli ist auch noch im Pokal, Gegner FC Homburg spielt immerhin am Sonnabend in der Regionalliga Südwest bei Hoffenheim II.
Neuer Rasen gleich wieder ein Acker?
Für Hertha ist das ein Wettbewerbsnachteil. Und das ist bei der engen Terminplanung nicht das einzige Problem. Der gerade erst Mitte November neu ausgelegte Rollrasen im Olympiastadion hat bei der Kälte und möglichem Schneefall nur zwei Tage Zeit, sich von Herthas Sonntagsspiel gegen Elversberg für das Pokalspiel zu erholen.
Trainer Pal Dardai schaut trotzdem optimistisch auf den Pokalhit: „Wir sind sehr froh über das Heimspiel, das wird ein Festtag. Ich bin gespannt, wo wir im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen mit dem HSV stehen. Ich habe großen Respekt vor diesem Gegner.“ Am Saisonanfang verloren die Blau-Weißen deutlich mit 0:3 gegen die Hamburger.
Doch vorher müssen drei Punkte gegen Elversberg eingefahren werden, damit es in der Tabelle der Zweiten Liga endlich nach oben geht.