Blau-weißer Spaß

Dardais Hertha-Show mit Klemens: „Pascal, such dir aus, wo du spielen willst!“

Herthas Trainer Pal Dardai macht die Pressekonferenz mal wieder zur Unterhaltungsshow. Diesmal saß Youngster Pascal Klemens neben ihm.

Author - Wolfgang Heise
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Spaß bei der Pressekonferenz von Hertha BSC. Trainer Pal Dardai scherzte mit Youngster Pascal Klemens.
Spaß bei der Pressekonferenz von Hertha BSC. Trainer Pal Dardai scherzte mit Youngster Pascal Klemens.Hertha BSC

Herthas Trainer Pal Dardai ist ein echter Wiederholungswohltäter. Vor vier Wochen machte er bei der Pressekonferenz Späße mit dem jungen Torwart Tjark Ernst (20), am Donnerstag war dann Youngster Pascal Klemens (18) dran. Der blau-weiße Shootingstar meisterte die Dardai-Medienschulung mit Bravour.

Es fing ganz langsam an. Kapitän Toni Leistner verletzt, Vertreter Linus Gechter erkältet. Na, wer spielt denn dann eventuell als Innenverteidiger, wenn Gechter gegen die SV Elversberg am Sonntag (13.30 Uhr) ausfallen sollte? Dardai antwortet gelassen: „Dann haben wir Plan C.“ Pascal Klemens, der zwar als Sechser vor der Abwehr spielt, aber gelernter Innenverteidiger ist?

Dardai: „Das muss Pascal selbst entscheiden, ob er hinten spielen will oder als Sechser. Wenn er Lust hat, hinten zu spielen, soll er dort spielen. Wenn er weiter im Mittelfeld spielen will und Tore machen will, kann er sich dort austoben.“ Dann dreht der Trainer seinen Kopf zu Klemens, der neben ihm sitzt, und sagt: „Das muss du sagen: Wo willst du spielen?“ Humorvolle Mannschaftsbesprechung vor Journalisten, so viel Transparenz gab es noch nie bei Hertha.

Klemens kontert: „Ich spiele da, wo ich aufgestellt werde“

So genoss Pascal Klemens beim 2:2 in Hannover sein erstes Profi-Tor für Hertha BSC.
So genoss Pascal Klemens beim 2:2 in Hannover sein erstes Profi-Tor für Hertha BSC.City-Press

Dardai grinst, Klemens auch. Dann sagt der Defensivspezialist, der sich einen Stammplatz in dieser Saison erkämpft hat: „Mir ist das relativ egal. Ich spiele da, wo ich aufgestellt werde.“ Dardai beugt sich lachend vor das Mikrofon und sagt: „Gute Antwort!“ Ja, der Trainer hat trotzdem das letzte Wort. Den jungen Torwart Tjark Ernst hatte Dardai Anfang November bei seinen Statements noch korrigiert und lustige Verbesserungsvorschläge gemacht. Klemens ist mit den Worten genauso sicher wie auf dem Platz mit den Füßen.

Dann erklärt Klemens seine neue Rolle: „Ich bin gelernter Innenverteidiger, spiele jetzt aber im Mittelfeld, und das macht mir Spaß. Da hat man einen anderen Blickwinkel aufs Feld, man hat mehr Zeit- und Raumdruck. Das ist eine Umstellung. Das hat man auch am Anfang gemerkt. Ich bin jetzt nicht mehr so nervös. Aber ich versuche, mich zu verbessern.“

Klemens zu Elversberg: „Ich unterschätze keinen Gegner“

Klemens macht Schritt für Schritt alles richtig. Erst gewöhnte er sich an die Defensivarbeit im Mittelfeld, jetzt wagt er auch, sich in die Offensive einzuschalten. Mit großem Erfolg. Vergangene Woche machte Klemens sein erstes Profi-Tor beim 2:2 in Hannover. „Da ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Das war überragend, pure Freude“, strahlt Klemens noch immer.

Dardai grätscht mit einem Lacher dazwischen: „Natürlich kostet das Tor Geld.“ Ja, Klemens muss noch eine Runde für seinen ersten Treffer in der Kabine ausgeben. Doch für den Youngster geht es jetzt erst mal um den nächsten Gegner, um den Sensationsaufsteiger SV Elversberg. Kleiner Name, aber gutes Team. Klemens: „Ich nehme jedes Spiel ernst. Elversberg kenne ich dann schon. Zum Beispiel durch Kollegen, die da spielen, wie Paul Wanner. Den kenne ich von der Junioren-Nationalmannschaft. Ich unterschätze da keinen Gegner.“ Worte, die Dardai sehr gefallen haben ... ■