Am 22. Mai wird’s ernst: Hertha BSC und Ex-Manager Fredi Bobic (55) treffen sich vor Gericht – und es geht um Millionen. Der langjährige Rechtsstreit erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt. Während Bobic auf satte 3,5 Millionen Euro klagt, hoffen die klammen Blau-Weißen auf ein Urteil mit finanziell glimpflichem Ausgang.
Manche Altlasten wiegen schwer – vor allem, wenn sie Millionen kosten. Am Donnerstag, den 22. Mai, blickt Fußball-Berlin gespannt auf das Berliner Landgericht II. In der Kammer für Handelssachen 90 kommt es zur nächsten Runde im Rechtsstreit zwischen Bobic und Hertha BSC. Die Kernfrage: Muss Hertha dem ehemaligen Geschäftsführer Sport rund 3,5 Millionen Euro zahlen?
Hertha BSC droht Millionenzahlung an Fredi Bobic
Es ist wohl der letzte Showdown in einem Streit, der seit Jahren die Nerven der blau-weißen Bosse belastet – und das ohnehin wackelige Budget der Blau-Weißen weiter unter Druck setzt. Denn auch wenn Rückstellungen in Millionenhöhe gebildet wurden: Jeder Euro, der nicht an Bobic fließt, wäre für Hertha BSC Gold wert.

Zur Erinnerung: Bobic, seit Ende April in Polen bei Legia Warschau als Fußballchef aktiv, geht juristisch gegen die außerordentliche Kündigung vom 10. Februar 2023 vor. Diese sprach Hertha damals aus – nachdem Bobic einem RBB-Reporter Prügel angedroht hatte. Das Landgericht hatte in einem parallelen Verfahren bereits entschieden: Die ordentliche Kündigung zum 30. April 2023 war wirksam. Die außerordentliche, fristlose hingegen nicht.
Bobic-Millionen tun Hertha BSC weh
Genau hier setzt Bobic an – und fordert rund 594.000 Euro an Gehalt für die Monate Februar bis April 2023. Hinzu kommt eine vertraglich festgelegte Abfindung in Höhe von 2.760.000 Euro. In Summe: der teuerste Streit, den Hertha derzeit zu führen hat. Und das in einer Phase, in der es um weit mehr geht als nur um alte Verträge. Es geht um Zukunftsfähigkeit.
Denn neben der Millionenklage droht Hertha derzeit erneut Ungemach rund um das Thema Lizenzvergabe. Jeder finanzielle Rückschlag schmerzt, jede Einsparung zählt. Ein Erfolg vor Gericht – sprich: eine Reduzierung der möglichen Zahlung an Bobic – wäre ein Segen für die klamme Klubkasse.
Wird Samir Arabi neuer Hertha-Boss?
Während Bobic in Warschau wieder einen Job hat, steckt Hertha intern mitten in der Suche nach dem nächsten starken Mann. Nach dem Aus von Tom Herrich (60) ist das Rennen um den Posten als Geschäftsführer Sport in vollem Gange. Die Favoriten? Jonas Boldt (43, ehemals HSV) und Jochen Sauer (52, Bayern Campus) sind inzwischen raus. Heißester Anwärter: Samir Arabi (46), der frühere Sportchef von Arminia Bielefeld.
Ein neuer Boss, ein wegweisender Gerichtstermin, eine Millionenfrage – und mittendrin ein Klub, der dringend wieder Ruhe und Struktur braucht. Ob das gelingt? Hängt auch davon ab, wie teuer die Bobic-Woche für Hertha am Ende wird.