Davon haben alle so sehnsüchtig geträumt, darauf haben alle mit voller Energie hingearbeitet, hingefiebert! Endlich, endlich wieder ein Titel! Am Sonnabend ist mit dem Abpfiff um 14.16 Uhr die weinrot-weiße Welt das Paradies auf Erden. 2:0 (1:0) besiegt Regionalligist BFC Dynamo im Endspiel im mit 8400 Zuschauern ausverkauften Mommsenstadion den tapferen Oberligisten Eintracht Mahlsdorf, feiert zum achten Mal den Gewinn des Berliner Pokals. Und taucht dann ein in ein wahres Jubelmeer.

Die 90 Minuten plus 180 Sekunden Nachspielzeit zuvor sind schnell erzählt. Lange läuft das Spiel wie ein Schlachtruf der Fans: ein Schuss, ein Tor, Dynamo! Henry Jon Crosthwaite zieht von recht ab, nutzt die erste Chance zum 1:0 (21.). Nachdem Mahlsdorfs Anton Kanther mit Gelb-Rot vom Platz muss (63.), staubt Kevin Lankford zum 2:0 (78.) ab. Trainer Dennis Kutrieb nennt es später einen „Arbeitssieg“. Egal, alles was zählt, ist der Pott.
Der 15. Juni ist jetzt BFC-Pflichttermin
Jetzt ist Dynamo mit im Topf, wenn am 15. Juni (ab 17.15 Uhr, ZDF) die erste Runde des DFB-Pokals (15. bis 18. August) ausgelost wird. Allein gut 200.000 Euro Startprämie sind all die Mühen wert und für den finanziell nicht gerade auf Rosen gebetteten BFC viel mehr als nur ein warmer Geldregen.
Boss Peter Meyer krönt Kabinenfeier
Alles sehr schön, aber am Sonnabend gaaaanz weit weg. Als der Erfolg feststeht – in der Addition mit der irren Bilanz von 63:2 Toren in sieben Spielen – brechen alle Dämme. Auf dem (einem Finale unwürdigen) Rasen liegen sich die Spieler in den Armen, auf den Rängen die gut 6000 Dynamo-Anhänger.
Zeugwart „Malle“ Malchow bringt im Sturmschritt die vorbereiteten Sieger-T-Shirts an den Mann. Medaillenübergabe, Pokal stemmen, dezenter Goldregen aus zwei Konfettikanonen. Dann sind auch die Fans auf dem Platz. Geordnet, glückseelig, total friedlich. Viele mit Tränen in den Augen, alle stolz wie Bolle. Allerbeste Partystimmung. In der Kabine wird dann sogar Wirtschaftsrats-Boss Peter Meyer mal kurz zum Feierbiest.
Dynamos Reise-Plan hat sein Tücken
Aus Charlottenburg geht es dann zurück nach Hohenschönhausen. Der Plan, dass Dynamo bei der Hinfahrt zum Finalort auf einen Bus verzichtet und auf individuelle Anreise setzt (Trainer Kutrieb: „Das haben wir bei Regionalligaspielen innerhalb Berlins immer so gemacht, da wollten wir nichts ändern.“), geht in Sachen Spielausgang zwar auf. Doch hinterher wird er fast zur Spaßbremse.
Im Vereinsheim nimmt die Sause Fahrt auf
Da die Stadt noch voller als sonst schon ist und die Polizei etliche Straßen wegen des DFB-Pokalfinales am Abend im Olympiastadion, Demos und Veranstaltungen mehr als großzügig abgesperrt hat, werden die laut Navi 17 km zurück zum nervigen Abenteuertrip. Erst nach und nach treffen die Spieler – die meisten bis auf die Schuhe noch in Sportklamotten – im Sportforum ein.
