Die 13.193 Zuschauer in der Uber Arena feierten nicht nur das 6:2 (2:1, 2:1, 2:0) der Eisbären gegen Nürnberg, sondern auch die pompöse Choreo mit Fahnen und großen Bannern über Zuschauerblöcke hinweg. Fans und Geschäftsführung wuchsen bei der Traditionspflege zum 70. Gründungstag des SC Dynamo über sich hinaus.
In der Halle kam diese ehrliche Betrachtung Ostberliner Geschichte offensichtlich gut an, wie sich an Beifall und Gesängen zeigte. Da die Eisbären Sekunden vor Schluss den klaren Sieg durch ein Tor von Lean Bergmann nach Traumpass von Blaine Byron krönten, schwelgten die Fans im Glück.
Auch hartes Spiel kostet Energie
Zuvor hatten Leo Pföderl (12.), Bergmann (14.), Gabriel Fontaine (30.), Liam Kirk (37., Penalty) und Zach Boychuk (42.) eingeklinkt. Die Partie bildete zudem den Auftakt zur Aktion „Pink in the Rink“. Der EHC spielt einen Monat traditionsgemäß in Rosa, um auf den Kampf gegen Krebs aufmerksam zu machen.
Selbstverständlich war das Tempospiel der Eisbären gegen Nürnberg nicht, denn die Ice Tigers hatten nach der 0:9-Klatsche gegen Bremerhaven die Krallen ausgefahren. Die Berliner hielten dagegen. Sechs Spieler zur gleichen Zeit in der Kühlbox gibt es auch nicht alle Tage.
Eisbären-Trainer Serge Aubin atmete nach dem Sieg jedenfalls tief durch: „Wir mussten uns durchkämpfen. Was mich aber nicht überrascht hat. Wir haben in neun Tagen mit einem langen Auswärtstrip durch den Süden Deutschlands fünf Spiele hinter uns gebracht. Da ist die Müdigkeit schon spürbar.“ Trotzdem sammelten seine Jungs zwischen Dienstag vor einer Woche und Sonntag mit nur fünf Verteidigern zehn Punkte ein.
EHC spürt, dass der Tank fast leer ist

Wer nun annimmt, der DEL-Rekordmeister streckt jetzt alle viere von sich, fährt in der falschen Spur. Die Eisbären müssen am Dienstag (19.45 Uhr) schon wieder ran. Beim Schweizer Topklub HC Fribourg-Gotteron geht es in der Champions League weiter. Coach Aubin hat offensichtlich nicht das allerbeste Gefühl, wenn er vorausblickt: „Wir haben zuletzt nicht nur viele Spiele absolviert. Wir müssen wegen der Verletzungen auch wieder mit nur fünf Verteidigern antreten.“
Und fast schon vorsichtig schob er hinterher: „Wir würden gern ins Achtelfinale kommen.“ Abwarten, vielleicht geht doch was. ■