Das war knapp! 22,6 Sekunden vor Schluss donnerte Kai Wissmann die Scheibe vor 13.600 Zuschauern (ausverkauft) zum 4:4 in die Mannheimer Kiste. Mit diesem Treffer machte der Kapitän das 5:4 (2:1, 1:2, 1:1/ 0:0) der Eisbären nach Penaltyschießen bei den Adlern erst möglich.
Für zwei ganz entscheidende Tore sorgte Lean Bergmann. Als Ex-Adler wurde er von den Mannheim-Fans gnadenlos ausgepfiffen. Den Stürmer schien aber gerade diese Stimmung zu beflügeln. Lean schoss nicht nur das 1:0 (4.) für die Eisbären, sondern erzielte im Penaltyschießen auch den Siegtreffer. Für die weiteren EHC-Tore sorgten Eric Hördler (18.) und Leo Pföderl (25.).
Viertelfinal-Gegner wird noch gesucht
Damit beendeten die Eisbären die Hauptrunde mit 36 Siegen bei 52 Spielen und 203 Toren (so viele wie keine andere Mannschaft) hinter Ingolstadt auf Platz zwei. Wer am 16. März (16.30 Uhr, Uber Arena) Gegner im Play-off-Viertelfinale (best of seven) wird, entscheidet sich erst unter der Woche in den Platzierungsspielen (best of three) zwischen den Teams auf dem Plätzen sieben bis zehn. Straubing muss dabei gegen Frankfurt ran, Nürnberg trifft auf Schwenningen. Bis auf Frankfurt ist jeder Gegner möglich.
Ronning und Pföderl das Maß der Dinge
Spätestens mit dem Sieg in Mannheim ist der Titelverteidiger endgültig im Play-off-Modus. Bergmann: „Wir wollten unbedingt gewinnen.“ Auch Trainer Serge Aubin blickt zuversichtlich auf die heiße Phase der Saison: „Ich bin sehr stolz auf mein Team, das nicht aufgegeben hat und sich diesen Sieg zum Abschluss der Hauptrunde erkämpft hat. Das gibt Mut.“

Ins gleiche Horn stößt Kai Wissmann, der sich als Verteidiger mit acht Toren und 38 Vorlagen an die dritte Stelle der EHC-internen Scorerliste schob. Noch besser sind nur Ty Ronning (37 Tore/36 Assists) und Leo Pföderl (26/45 Assists), die mit ihrer Ausbeute ligaweit an der Spitze stehen. Ronning mit glänzenden Augen: „Das macht mich stolz, war aber ohne meine Mannschaftskameraden nicht zu schaffen.“
Die Eisbären spielten übrigens in der DEL gegen kein Team öfter als gegen die Adler. Beide standen sich in der deutschen Eliteliga bereits 163-mal gegenüber. 84 dieser Spiele gewann der EHC. Von 80 Partien in Mannheim entschieden die Eisbären jedoch lediglich 32 Partien für sich. Trainer Aubin wertet den knappen Sieg jetzt als gutes Omen für die Play-offs und hofft fürs erste Viertelfinale auch auf den zuletzt verletzten Blaine Byron. ■