Die erste schicke Serie ist futsch! Nach sechs Siegen in Folge mussten die Eisbären mit gesenkten Köpfen vom Eis. Gegen die Schwäne aus Schwenningen gab es vor 13.389 Zuschauern in der MB-Arena eine 2:3-Niederlage (0:2, 2:0, 0:1). Die zweite steht am Sonntag in Bremerhaven (14 Uhr) auf dem Spiel. Mit dem 13. Auswärtssieg am Stück wär der EHC alleiniger DEL-Rekordhalter.
Für das Anschlusstor nach 0:2-Rückstand hatte Zach Boychuk (34) mit seinem 18. Saisontreffer gesorgt (30.). „Danke, Patrice“, sagte mit einem Schulterklopfen Tobi Eder zu Vorlagengeber Patrice Cormier nach seinem Ausgleich zum 2:2 (39.). Mehr war diesmal nicht.
Eisbär Cormier erklärt, wo er die DEL einordnet
„Wir haben trotzdem – zumindest in den letzten 40 Minuten – gut gespielt“, ist Cormier überzeugt. Der bullige Stürmer weiß aber auch, „dass wir 60 Minuten volles Tempo gehen müssen, um in Bremerhaven zu bestehen. Wir wollen schließlich unsere Tabellenspitze verteidigen.“
Der kanadische Center ist mit allen Eishockey-Wassern gewaschen. Cormier (33) schwang vor seinem Engagement in Berlin schon in der NHL, der AHL und der KHL den Schläger. Patrice Cormier weiß, wie der Puck gespielt werden muss: „Die NHL ist für mich die stärkste Liga der Welt vor der russischen KHL, danach gibt es einige starke Ligen, zu denen auch die DEL gehört. Ich habe mich schnell an die größeren Eisflächen in Deutschland und an die Spielweise hier gewöhnt.“
Patrice Cormier: „Wir haben noch Luft nach oben“
Mit einem Berliner Wohlgefühl hat es nichts zu tun, wenn er bei Automobilist Jekaterinburg in 55 Spielen nur sieben Tore bejubeln durfte und nun bei den Eisbären in 29 Spielen schon elf. Cormier: „Mit der DEL hat das nur indirekt zu tun. In Jekaterinburg hatte ich andere Aufgaben. Dort war ich besonders in der Abwehr gebunden, bei den Eisbären wurden mir in erster Linie Offensivaufgaben übertragen.“
Damit nicht genug: „Für meine Form sehe ich auch das ganze Umfeld und die Atmosphäre in der Stadt als Motivation. Es ist auch toll, dass ich meine ganze Familie mit in Berlin habe. Meine kleine Tochter interessiert sich zwar nicht für Eishockey, freut sich aber immer, wenn ich nach Hause komme und wir gewonnen haben.“
Der Kanadier aus Cap-Pelé sieht übrigens die Eisbären noch längst nicht am Limit: „Für uns gibt es durchaus noch Luft nach oben. Vielleicht gelingt es uns schon in Bremerhaven, ein bisschen von dieser Luft zu zeigen.“ ■