Diese DDR-Sendung ist einfach Kult – und erlebt im Kino gerade ihre große Renaissance: Seit der vergangenen Woche zieht die Neuverfilmung des DEFA-Klassikers „Spuk unterm Riesenrad“ zahlreiche junge und alte Fans in Deutschlands Filmpaläste. Die Geschichte ist die gleiche wie im Jahr 1979 – doch die Verfilmung der beliebten TV-Serie aus der DDR hat natürlich einen modernen Anstrich. Dennoch können viele Zuschauer beim Anschauen der Geschichte um drei Geisterbahn-Figuren, die zum Leben erwachen, in Erinnerungen schwelgen. Aber: Kennen Sie schon diese Geheimnisse von „Spuk unterm Riesenrad“?
„Spuk unterm Riesenrad“ wurde von 1976 bis 1978 gedreht und 1979 ausgestrahlt
Die beliebte TV-Serie aus der DDR wurde von 1976 bis 1978 gedreht und 1979 erstmals im Fernsehen der DDR ausgestrahlt. Die Story der Produktion, die im berühmten Vergnügungspark im Plänterwald beginnt: Drei Kinder namens Keks, Umbo und Tammi verbringen die Ferien bei ihrem Opa, der im Freizeitpark eine alte Geisterbahn betreibt. Durch Zufall erwachen drei der Figuren – ein Riese, eine Hexe und das Rumpelstilzchen – zum Leben, stellen dann allerlei Unfug an, der sie auch kreuz und quer durch Berlin und sogar bis in den Harz führt.
An die Geschichte der DDR-Serie, die aus sieben Episoden bestand, können sich viele TV-Zuschauer sicher noch heute erinnern. Aber: Kennen Sie auch diese drei Geheimnisse der Produktion, die schon damals Kinder und Erwachsene begeisterte? Wir erzählen herrliche Anekdoten aus der Original-Produktion aus der DDR.
Vorsicht, Verletzungs-Gefahr! Schauspieler müssen für ihre Rollen immer wieder Opfer bringen – am Set von „Spuk unterm Riesenrad“ zogen sich gleich mehrere Darsteller Verletzungen zu. Am meisten einstecken musste wohl Schauspieler Siegfried Seibt, der die Rolle des Rumpelstilzchen übernahm. In einer Szene musste er in seiner Rolle mit einem glühenden Finger eine Tür aufschweißen. Dafür wurde eine spezielle Finger-Maske mit einer Glühlampe angefertigt. Auf den Untergrund wurde für den Funken-Effekt eine Schweiß-Naht aus Wunderkerzen-Pulver aufgetragen und angezündet.

Seibt sollte seinen Finger nah an der Flamme und synchron zum Abbrand der Schweißnaht bewegen, um den Effekt perfekt zu machen. Weil er aber zu dicht an die Flamme geriet, fing sein Finger Feuer. Doch Seibt zog durch: Ein erneutes Anlegen einer neuen Finger-Maske hätte so lange gedauert, dass er die Szene unter Schmerzen zu Ende brachte, sich dabei heftige Brandblasen zuzog. In einer anderen Szene wurden Seibt von Stefan Lisewski (er spielte den Riesen) versehentlich zwei Rippen gebrochen, als er ihn über seine Schulter warf.
„Spuk unterm Riesenrad“: Darum sollte eine Folge im DDR-Fernsehen nicht gezeigt werden
Fleisch und Wurst im Warenhaus. Zu den Drehorten der beliebten DDR-Serie zählte auch das Centrum-Warenhaus im Berliner Alexanderplatz – allerdings sollte die Episode „Alarm im Warenhaus“ zuerst gar nicht ausgestrahlt werden. Der Grund: In einer Szene sind volle Fleisch- und Wurststände zu sehen, in einer anderen Szene lässt der Riese Wurst- und Fleischwaren eine Treppe herunterfallen. Da zum Zeitpunkt der Ausstrahlung in der DDR aber ein Versorgungsengpass bei Fleisch und Wurst herrschte, wollte man die Zuschauer mit diesen Szenen nicht konfrontieren. Weil es Proteste aus dem Produktionsteam gab, entschied man sich dann aber, nur die entsprechenden Szenen zu kürzen – und griff bei der ersten Wiederholung bereits wieder auf die Original-Bänder zurück. Nur einmal war die entsprechende Episode im TV also gekürzt zu sehen.

Die Geisterbahn aus „Spuk unterm Riesenrad“ gibt es noch heute
Die Drehorte: Fahren Sie mal mit der Geisterbahn! Für den Dreh der TV-Serie „Spuk unterm Riesenrad“ mussten verschiedene Orte in Berlin herhalten – als erstes natürlich der damalige Kulturpark im Plänterwald. Der Vergnügungspark, der später zum Spreepark wurde, steht seit der Schließung im Jahr 2001 leer, wird durch die Grün Berlin GmbH aber aktuell saniert und soll nach und nach wieder eröffnen.. Besonders spannend für Fans der Serie: Die Geisterbahn „Dämonenexpress“, die damals als Drehort herhalten musste, gibt es noch heute!
Das Fahrgeschäft ist unter dem Titel „Die Geisterbahn“ auf verschiedenen Rummelplätzen in ganz Deutschland unterwegs, gehört dem Schaustellerbetrieb Hahnemann und Sohn. Viel aus Spreepark-Zeiten ist allerdings nicht übrig geblieben: Als die Bahn vor Jahren auf dem Zentralen Festplatz gastierte, verriet der Betreiber dem KURIER, dass das Schienen-System eines der einzigen Relikte von früher sei. Die Figuren und Spuk-Effekte wurden im Laufe der Jahre modernisiert und ausgetauscht. Gar nicht mehr erhalten ist übrigens der Schleppdampfer „Helene“, auf dem am Spreeufer Szenen gedreht wurden – das Schiff wurde ausgemustert und 1986 abgewrackt. ■