Er gehört zu den großen Stars des Ostens, moderiert am Freitag (31. Januar 2025, 22 Uhr, MDR) gemeinsam mit Kim Fisher die neue Ausgabe von „Riverboat“. Doch es ist lange her, dass für Wolfgang Lippert (72) die Karriere so richtig begann. Genau genommen kam sein Durchbruch mit dem Hit „Erna kommt“ im Jahr 1983. Ein echter Musik-Klassiker, der aber beinahe gar nicht von Lippe gesungen worden wäre. Der Grund: Wolfgang Lippert war alles andere als begeistert von dem Lied – und wollte es gar nicht singen. Doch dann kam alles anders …
Wolfgang Lippert: Um ein Haar wäre ihm sein Superhit „Erna kommt“ entgangen!
„Erna kommt, Erna kommt wieder mal, Erna kommt.“ Es gibt wohl kaum jemanden, der diesen Schlager-Klassiker nicht mitsingen kann. Und das hat einen Grund: Der Hit, der vor allem mit Schlager-Barde Wolfgang Lippert in Verbindung gebracht wird, hat nicht nur eine Ost-, sondern auch eine West-Geschichte, wurde hier von TV-Star Hugo Egon Balder interpretiert. Doch für alle, die das Lied im Osten lieben, wird immer Wolfgang Lippert (72) der Interpret bleiben, der den Song zum Mega-Hit machte. Nur: Wussten Sie, dass der Schlager-Star das besondere Lied eigentlich gar nicht singen wollte?
Das verriet Wolfgang Lippert dem KURIER in einem Interview im vergangenen Sommer. Er erzählte, er habe mit dem Hit, der ihm den Durchbruch brachte, viel Glück gehabt. Geschrieben wurde „Erna kommt“ von Komponist Arndt Bause, dem Vater von „Bauer sucht Frau“-Star Inka Bause. Er sei bei einer Veranstaltung auf Lippe zugekommen, habe in feinstem Sächsisch gesagt: „Horsche ma zu, du bist e feiner Kerl, aber du hast de falschen Lieder.“

Arnd Bause lud Lippi zu sich nach Hause ein. „Da wollten viele hin, weil er ja sehr erfolgreich war in der DDR. Und dann spielte er mir das Lied vor und ich war alles andere als begeistert!“ Der Grund: Der Song „Erna kommt“ sei ihm zu ruppig gewesen, wie er sagte. „Ich hab auch gar nicht erkannt, welches Potenzial in dem Lied lag und war musikalisch auch ganz anders unterwegs.“ Er sei gerade mit dem Studium fertig gewesen, habe Kunst machen wollen. Aber: Er wollte nicht „so 'nen Gassenhauser singen“, sagte Wolfgang Lippert.
Der damaligen Freundin des heutigen Schlager-Stars ist es zu verdanken, dass „Erna kommt“ das Licht der Welt erblickte. Sie sagte zu Lippi, er solle das Lied singen, es werde ein Hit. „Und sie hatte recht. Das ist durch die Decke gegangen und ich war mit dem Lied dann überall. Da wurde ich, heute würde man sagen, ein Fernsehstar.“ Der Hype um das Lied war so groß, dass auch West-Entertainer Lippi wollten - Rudi Carrell und Jürgen von der Lippe hätten bei der Künstleragentur der DDR angefragt.
Doch der Auftritt im Westen wurde nichts – die Agentur antwortete auf alle Anfragen, Wolfgang Lippert habe keine Zeit. „Als mir das zu Ohren gekommen ist, bin ich da hin und hab die gefragt, warum die mich nicht fahren lassen. Und da hieß es, dass sie mich erst überprüfen müssten. Kurz darauf fragte der Produzent Jack White an, bekam aber die gleiche Antwort und daraufhin schnappte der sich Hugo Egon Balder. Immerhin haben wir aber nach der Wende eine gemeinsame Fassung davon gemacht.“ Im Westen sei der Song so gut gelaufen, dass dort am Ende niemand so genau gewusst habe, ob der Hit eigentlich von Wolfgang Lippert oder Hugo Egon Balder kam. Doch das stört den Entertainer heute scheinbar nicht.
Erst im Jahr 2021 bekam der Hit „Erna kommt“ eine Neuauflage
Übrigens: Erst 2021 kehrte der Song wieder zurück. „Hardy und Heroes“, eine Band aus Dessau-Roßlau, legte den Klassiker neu auf. Dafür gab es sogar ein Lob von Inka Bause. „Super Version, gerne gebe ich mein OK“, sagte sie laut einem Bericht von schlager.de zum neuen Lied. Eine große Hilfe für die Band sei dabei auch der ehemalige der Chef des DDR-Plattenlabels „AMIGA“, Jörg Stempel gewesen, denn er stellte den Kontakt zu Bause her. ■