Die DDR war ein Land, in dem es Wartezeiten gab – auf Autos, Wohnungen, Westpakete. Aber auf einen guten Witz? Nie. Humor war in der DDR nicht nur Unterhaltung, sondern Überlebensstrategie. Zwischen Planwirtschaft und Spitzelstaat fanden die Menschen kreative Wege, den grauen Alltag mit bissigen Pointen aufzuhellen. Ob es um den legendären Trabant ging, oder um die Stasi, die zwar alles hörte – die Witze saßen. Sie waren mutig, scharfzüngig und oft der einzige Weg, die Absurditäten des Systems auszusprechen, ohne dabei direkt anzuecken. Heute sind diese Witze kleine Zeitkapseln voller Charme und Satire. Wir haben fünf der besten für Sie gesammelt – pointiert, frech und immer noch zum Lachen. Denn manche Pointen altern einfach nicht. Hier kommen unsere neuesten Witze aus der DDR. Viel Vergnügen!
Erich Honecker im Ostsee-Urlaub und Staatsbürgerkunde: Die besten Witze aus der DDR
Erich Honecker und seine Margot machen Urlaub im Ostseebad Boltenhagen. Abends gehen sie zum Abendessen in eine schöne Gaststätte. Sie setzen sich an einen freien Tisch, nach einer Weile kommt der Kellner. „Die Herrschaften wünschen?“ Honecker stutzt. „Kennen Sie mich denn nicht?“, fragt er. Der Kellner schüttelt den Kopf. „Tut mir leid, im Augenblick wüsste ich nicht, wer …“ Honecker fällt ihm ins Wort. „Na aber, Bürger, ich bin doch so oft im Fernsehen!“ Plötzlich hellt sich der Blick des Kellners auf. Er dreht sich um und ruft: „Chef, komm mal her, der Millowitsch ist hier!“
Paul sitzt im Unterricht in Staatsbürgerkunde in der DDR-Schule. Der Lehrer wendet sich an die Schüler. „Wer von euch kann mir sagen, welches der wichtigste Grundsatz der DDR ist?“ Paul meldet sich. „Herr Lehrer, ich weiß es! Der wichtigste Grundsatz lautet: Im Mittelpunkt steht der Mensch.“ Der Lehrer lächelt. „Dafür gebe ich dir eine Zwei.“ Paul springt vom Stuhl auf. „Für eine Eins kann ich Ihnen auch noch seinen Namen sagen!“
Zwei Nachbarinnen unterhalten sich. „Stell dir mal vor“, sagt die eine zur anderen, „meinen Mann haben sie gestern bei einer Maidemonstration verhaftet!“ – „Das gibt’s ja gar nicht“, sagt die andere empört. „Was hat er denn angestellt?“ Antwortet ihre Nachbarin: „Er wollte Walter Ulbricht Blumen zuwerfen.“ – „Aber das ist doch eigentlich eine nette Geste, warum wurde er denn dafür verhaftet?“ – „Der Blumentopf hing noch dran!“

Treffen sich ein Wessi und ein Ossi. Beide prahlen damit, wie mutig sie sind. „Ich würde mir trauen, unseren Bundeskanzler anzuspucken“, sagt der Wessi. „Und du?“ Der Ossi überlegt. „Ich würde mir trauen, unseren Staatsratsvorsitzenden anzupinkeln.“ Plötzlich kommt ein Polizist um die Ecke. „Was habe ich da gerade gehört?“, fragt er streng. „Soll ich Sie gleich festnehmen?“ Wessi und Ossi laufen rot an. „Ich würde vielleicht doch nur vor unserem Bundeskanzler ausspucken“, sagt der Wessi. Und der Ossi: „Und ich würde vorher den Hosenstall gar nicht öffnen.“
Vor dem Palast der Republik sind zwei Gartenbau-Mitarbeiter im Einsatz. Sie laufen ein langes Beet ab, der eine gräbt ein Loch, der andere schüttet es wieder zu. Erich Honecker beobachtet alles durch ein Fenster. Immer wieder das gleiche: Der eine der beiden gräbt ein Loch, der andere schüttet es zu. Nach einer Weile wird es Honecker zu bunt. Er öffnet das Fenster und ruft: „Was machen Sie denn dort?“ Antwortet einer der beiden: „Wir pflanzen neue Bäume, aber der Genosse, der für das Setzen der Bäume zuständig ist, ist abgehauen!“
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