Berlin ist keine Stadt, in der Bauprojekte besonders schnell realisiert werden. Wie lange es dauern kann, bis eine Idee auch wirklich umgesetzt wird, können Anwohner momentan in Weißensee bestaunen. Schon seit längerer Zeit gibt es den Plan, rund um den Weißen See einen Zaun zu errichten – eine Barriere aus Totholz, die die Uferzonen des Sees schützen soll. Doch immer wieder kommt es zu Verzögerungen. Nun steht fest, wie viel die hübsche Hecke kosten soll. Aber: Wann kommt der Zaun am Weißen See?
Hecke in Weißensee geplant: Badesee soll abgeriegelt werden!
Die Barriere soll vor allem zum Schutz der Uferzone am Weißen See beitragen. Der Grund: Im Sommer verwandelt sich der See in einen vollkommen überfüllten Hotspot, den viele gern zum Baden nutzen. Doch das hat Folgen für die Natur. Und auch ohne Menschen, die ins Wasser springen, sorgt der Besucherandrang für Schäden. Die Folge: Das Ufer hat in den vergangenen Jahren stark gelitten. Der neue Zaun soll helfen.
Geplant ist, dass um den Weißen See eine Barriere aus Totholz aufgestellt wird. Mehrere massive Pflöcke werden in den Boden gerammt, der Zwischenraum wird dann mit Ästen und Reisig gefüllt. Das schützt nicht nur das Ufer, sondern bietet obendrein noch Tieren Unterschlupf. Entlang des Rundwegs um den Weißen See soll eine solche Hecke aufgestellt werden – zwei sogenannte „Seebalkone“ sollen laut einem Bericht der „BZ“ den unverstellten Blick auf das Ufer ermöglichen.

Das Problem: Eigentlich sollte die Absperr-Hecke schon im Sommer fertig sein, das Projekt wird aber immer wieder nach hinten verschoben, weil die Finanzierung fehlt. Die Hecke, die auch Wildbader daran hindern soll, zum Ufer zu gelangen, wird also aller Voraussicht nach erst nach dem Ende der Badesaison fertig. Inzwischen ist die Fertigstellung in diesem Jahr laut Berichten schon ein ambitioniertes Ziel.
Hecke rund um den Weißen See: So viel Geld soll das Bauwerk kosten!
Die Besucher dürfte es freuen: Sie können, solange die Hecke nicht steht, den Blick auf den See noch etwas genießen. Denn das dürfte für viele das größte Manko des Projektes sein. Bei einem Beteiligungsverfahren wurde etwa die Frage gestellt, ob etwa Rollstuhlfahrer die 1,20 bis 1,30 Meter hohen Hecken überhaupt noch überblicken können. Auf die Frage gab es Entwarnung: „Die Benjeshecken sind jedoch hauptsächlich im (teils steilen) Uferbereich entlang der Baumkante und nicht direkt oben am Uferweg vorgesehen, so dass sie vom Uferweg auch aussitzender Position überblickbar wäre.“
Übrigens: Fördergeld für das Projekt kommt vom Bundesamt für Bauwesen und Raumforschung. Und was soll die Hecke kosten? Veranschlagt sind laut „BZ“ inklusive Planungsverfahren, benötigten Gutachten, Ufersanierung und Aufbau insgesamt 1,98 Millionen Euro. Wann die Hecke kommt und ob es dabei bleibt, wird sich zeigen.