Die geplanten Naturhecken rund um den Weißen See in Berlin lassen auf sich warten – der Bund hat die endgültige Freigabe der Gelder noch immer nicht erteilt. Die Absperrung soll das Wildbaden eindämmen und die erodierten Ufer schützen. Doch ohne grünes Licht droht der Zeitplan zu kippen.
Die geplante Uferabsperrung am Weißen See in Berlin gerät schon wieder ins Stocken. Noch immer fehlt das entscheidende grüne Licht aus dem zuständigen Bundesministerium – und das, obwohl die Pläne längst auf dem Tisch liegen. Die Folge: Der Umbau des Parks droht in Verzug zu geraten, und mit ihm ein zentrales Projekt zur Rettung des stark beanspruchten Naherholungsgebiets. Das berichtet der Tagesspiegel.
Nach den Vorstellungen des Bezirksamts Pankow sollen bis Ende 2025 rund um den See sogenannte Benjeshecken entstehen. Diese natürlichen Barrieren aus aufgeschichtetem Totholz sind etwa 1,25 Meter hoch und sollen entlang der Seeseite des beliebten Rundwegs verlaufen.
Ihr Zweck ist folgender: Empfindliche Uferzonen sollen geschützt werden, die durch Erosion und den massiven Besucherandrang in den letzten Jahren stark gelitten haben. Vor allem im Sommer verwandelt sich der Weiße See regelmäßig in einen überfüllten Bade-Hotspot – mit Folgen für Natur und Ordnung.
Mit der Absperrung will der Bezirk nicht nur die Renaturierung der Ufer vorantreiben, sondern auch dem unkontrollierten Wildbaden einen Riegel vorschieben. Künftig soll der Zugang zum Wasser auf das bewirtschaftete Strandbad beschränkt bleiben – ein deutliches Signal, das auch der Bund grundsätzlich unterstützt. Doch obwohl die konzeptionelle Zustimmung nach langer Prüfung längst erteilt wurde, lässt die endgültige Freigabe der Fördermittel weiter auf sich warten.

Dabei hatte man im Bezirksamt ursprünglich mit einer Entscheidung im April gerechnet. Doch statt eines Startschusses kam nur ein weiteres vertröstendes Schweigen. Nach derzeitigem Stand rechnet die Verwaltung jetzt frühestens Ende Mai mit dem entscheidenden Bescheid aus Berlin-Mitte. Offizielle Gründe für die Verzögerung werden nicht genannt – es wird aber deutlich, dass die Abstimmung zwischen Bund und Bezirk nicht reibungslos läuft.
Jetzt droht weiterer Verzug am weißen See
Schon davor musste der Bezirk seine Planungen überarbeiten. Auf Wunsch der Fördermittelgeber wurden technische Details geändert, unter anderem der Austausch von Metall- gegen Holzpfosten, um den ökologischen Anspruch der Maßnahme konsequenter umzusetzen. Diese zusätzlichen Anpassungen kosteten Zeit – und jetzt droht weiterer Verzug.
Denn auch wenn der positive Bescheid noch im Frühjahr käme, beginnt die eigentliche Arbeit erst danach. Die geänderten Baupläne müssen fertiggestellt, Ausschreibungen vorbereitet, Angebote geprüft und Aufträge vergeben werden.
Der Zeitplan bis zur geplanten Fertigstellung der Absperrung Ende des Jahres wirkt damit zunehmend ambitioniert. Und so wächst mit jedem weiteren Tag der Verzögerung auch die Sorge, dass sich die dringend notwendige Maßnahme wieder verschiebt – auf Kosten der Natur und der Erholungssuchenden am Weißen See.
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