Leere Gassen, traurige Standverkäufer? Ganz so schlimm sieht es noch nicht aus, aber nach dem Preis-Schock bei Festessen und Weihnachtssüßigkeiten scheint man sich nach der alljährlichen Tasse Glühwein mit der Kauflust ein wenig zurückzuhalten. Das beklagte jetzt der Handelsverband Berlin-Brandenburg.
Weihnachtsgeschäft flacht nach einem starken Start deutlich ab
Es gehört eigentlich fest zur Weihnachtszeit dazu: ein Tässchen Glühwein, eine Leckerei nach Geschmack am Stand und dann ein gemütliches Schlendern über den Weihnachtsmarkt, vielleicht auch in die Geschäfte in der Umgebung. Das ist jedes Jahr ein treibender Faktor im Umsatz des Weihnachtsgeschäfts. Dieses Jahr scheint das in Berlin nicht ganz zu zünden.
Nach einem umsatzstarken Beginn läuft das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg inzwischen schleppender. „Von der Sache her sind wir gut gestartet“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Wolfgang Kampmeier, der Deutschen Presse-Agentur. „Mit dem Beginn der Weihnachtsmärkte und dem Schnee hatten wir volle Innenstädte. Das hat sich durchgezogen auch über den ersten verkaufsoffenen Sonntag am 1. Advent hinweg.“

Sparmaßnahmen lösen Zurückhaltung beim Weihnachtsshopping aus
Aber vor ein, zwei Wochen sei das Weihnachtsgeschäft mit dem Wetterwechsel deutlich abgeschwächt. „Die Kauflust lässt nach, wir merken wieder die Konsumzurückhaltung“, sagte Kampmeier. Das liege auch an den zahlreichen Meldungen zu Sparmaßnahmen im Zusammenhang mit den Haushaltsberatungen in diesen Tagen. Selbst der Lebensmittelhandel spüre die Zurückhaltung, hieß es.
Handelsverband optimistisch für Weihnachtsgeschäft am verkaufsoffenen Sonntag
Insgesamt liege der Einzelhandel derzeit in etwa auf dem Umsatzniveau des Weihnachtsgeschäfts im vergangenen Jahr. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 liege die Branche hingegen um sechs Prozent unter dem damaligen Niveau.
Der Handel setzt große Hoffnungen auf den anstehenden zweiten verkaufsoffenen Sonntag an diesem Wochenende. Das sei erfahrungsgemäß der verkaufsstärkste Tag des ganzen Jahres, hieß es vom Handelsverband. ■