Na, haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke? In den vergangenen Tagen und Wochen glühten auch in ganz Deutschland wieder die Kreditkarten. Schon anlässlich der Zeit um den „Black Friday“ schlugen viele auf der Jagd nach Weihnachtsgeschenken kräftig zu, außerdem wurden die verkaufsoffenen Sonntage auch in Berlin voll genutzt. Man mag es kaum für möglich halten, aber: Trotz der finanziellen Situation, trotz Inflation und Krisen wollen die Berliner sich zum Fest so einiges unter das Tännchen legen.
Weihnachts-Geschenke: So viel geben die Berliner für Präsente aus
Etwa die Hälfte der Menschen in der Hauptstadt will laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Info so viel ausgeben wie im vergangenen Jahr, nur 28 Prozent weniger, 10 Prozent sogar mehr - das ergab eine Umfrage unter den Berlinern. Rund die Hälfte der 1011 online und telefonisch Befragten will zwischen 100 und 500 Euro für Weihnachtsgeschenke zahlen. Jeder Dritte plant bis zu 100 Euro ein. Mehr als 500 Euro wollen 10 Prozent der Befragten ausgeben.
Und was schenken? Am häufigsten wünschen sich Berlinerinnen und Berliner (51 Prozent) laut Befragung eine Reise. Beliebt sind auch Karten für Veranstaltungen, Konzerte oder Museumsbesuche (37 Prozent), Essenseinladungen(36 Prozent) oder Geld (32 Prozent).

Das Geld sitzt nicht mehr so locker, aber zum Fest darf es ruhig etwas mehr sein. Eine Entwicklung, die ich nicht wirklich verstehe. Wenn es Kinder in der Familie gibt, dann soll der Weihnachtsmann natürlich allerlei Päckchen packen, doch unter Erwachsenen empfinde ich die Schenkerei mittlerweile nur noch als lästig. Niemand hat mehr echte Wünsche, weil sowieso alles zu jeder Zeit erreichbar ist. Immer wieder höre ich in Gesprächen Sätze wie „Ich weiß gar nicht, was ich noch schenken soll“. Zehnte Buch, das zwanzigste Spiel? Man könnte sich auch gleich die Geldscheine hin- und herreichen.
Schrottwichteln und Losen: So kann man den Geschenke-Wahnsinn umgehen
In meiner Familie haben wir deshalb angefangen, rigoros abzuspecken. Im vergangenen Jahr haben wir ausgelost: Jeder zog vorher einen Namen, sollte dann für denjenigen ein Geschenk besorgen. So hat jeder was zum Auspacken, alle sind beschenkt, alle haben geschenkt, alle sind glücklich.
Ein Jahr einigten wir uns darauf, nur sogenannte „Schrottwichtel“ zu verpacken. Es war jede Menge alter Mist in den Paketen, aber wir haben selten so gelacht. Aber: Geht es nicht genau darum? Gemeinsam zu lachen, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen? Sparen wir uns lieber den Stress und die Rennerei – denn viele schöne Momente sind viel wichtiger als viele Päckchen unter dem Baum. ■