Verbraucherzentrale warnt

Waschmaschinen-Reparatur: So werden Berliner und Brandenburger abgezockt

Wie verhindert man, dass man als Kunde in eine miese Abzockfalle tappt? Plus fünf Tipps, wie man eine seriöse Firma findet.

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Nicht jeder, der wie ein Handwerker aussieht, ist auch ein seriöser Handwerker. Die Verbraucherzentrale warnt jetzt vor Abzockern.
Nicht jeder, der wie ein Handwerker aussieht, ist auch ein seriöser Handwerker. Die Verbraucherzentrale warnt jetzt vor Abzockern.Blickwinkel/imago

Schlüsseldienste, die ihren Job nicht richtig machen und abzocken, betrügerische TV-Reparaturfirmen: Immer wieder machen obskure Reparaturdienste Schlagzeilen. Jetzt warnt die Verbraucherzentrale vor Waschmaschinen-Reparaturdiensten, die in Berlin und Brandenburg systematisch Kunden ausnehmen.

Der Wäschekorb ist voll, Waschtag ist angesagt. Ärgerlich, wenn dann die Waschmaschine nicht anspringt. Schnell soll die Hilfe da sein, also wählen viele die erstbeste Telefonnummer aus dem Internet oder dem Branchenverzeichnis. Eile, die teuer werden kann. Sehr teuer. Bei den Verbraucherzentralen in der Region häufen sich die Klagen über Reparaturdienste, berichtet jetzt Simon Götze, Jurist bei der Verbraucherzentrale Berlin, gegenüber dem RBB-Verbrauchermagazin „Super.Markt“. „Es ist dann meistens dieselbe Masche“, erklärt der Jurist. „Es kommt jemand ins Haus, und das Gerät muss dann unter fadenscheinigen Argumenten mitgenommen werden. Und dann später kriegt man eine sehr teure Rechnung, die dann stellenweise erheblich teurer ist als ein neues Gerät.“

Waschmaschinen-Reparaturdienste: So schnappt die Falle bei den Abzockern zu

In einem Fall schildern die Reporter des TV-Magazins, wie die Falle bei den Abzockern zuschnappt. Eine ältere Dame aus Zehlendorf bestellte sich den Reparaturdienst nach Hause. Die Waschmaschine wird nur oberflächlich angeschaut, mitgenommen – und eine Anzahlung von 100 Euro kassiert. Eine Woche später meldete sich die Firma, teilte mit, dass die Waschmaschine sich nicht mehr reparieren ließen und entsorgt wurde. Die Dame bestreitet, einer Entsorgung zugestimmt zu haben. Für Verbraucherschützer Simon Götze ist die Sache klar: „Das Gerät bleibt Eigentum des Auftraggebers. Behalte die Firma das Gerät, sei das eine Unterschlagung und ein Fall für die Polizei.“

Der Berliner Jurist Simon Götze erklärt bei „Super.Markt“, dass die allgemeinen Geschäftsbedingungen, die diese Firmen an Kunden herausgeben, oft voller Fehler sein, über das Widerrufsrecht falsch belehrt würde. Wichtig: Die Reparaturbetriebe müssen den Kunden darüber aufklären, falls die Reparatur teurer als der Restwert der Waschmaschine ist und rechtzeitig mitteilen, dass die Ausbesserung teurer als ursprünglich vereinbart wird.

Fünf Tipps gegen miese Abzocker

Wie verhindert man, dass man als Kunde in eine Abzockfalle tappt? Auch dafür hat die Verbraucherzentrale Tipps:

1. Beauftragen Sie keine Firmen, deren Namen mit AA oder AAA beginnen. Dieser Trick dient nur dazu, dass man in den Gelben Seiten oder bei der Internetsuche weit oben steht. 

2. Auf ihren Webseiten listen Handwerkskammern, Innungen und Verbände Unternehmen auf, die bei ihnen Mitglied sind. Vorteil: Ist der Handwerker Mitglied einer Innung, kann man sich bei Problemen an die zuständige Schlichtungsstelle wenden, heißt es bei „Super.Markt“.

3. Nicht blindlings jedem Interneteintrag vertrauen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg rät, das Impressum der Firma auf Vollständigkeit zu überprüfen und nachzusehen, ob der Betrieb im Handelsregister eingetragen ist.

4. Auch Briefkastenwerbung ist oft unseriös. In Berlin gab es schon Fälle von gewerbsmäßigem Betrug, bei denen auf seriös wirkenden Flyern für die Reparatur von Kühlschränken, Waschmaschinen und anderen Elektrogeräten geworben wurde.

5. Und dann natürlich: die gute, alte Empfehlung. Freunde, Verwandte und Nachbarn fragen, ob sie eine Firma kennen, die bei ihnen schon mal gute Arbeit geleistet hat.