Der Streit zwischen den Berliner Lehrern und dem Senat ist ein Dauerbrenner. Und auch in der Endphase der Abi-Prüfungen kennt die Erzieher-Gewerkschaft GEW kein Pardon. Sie hat für den heutigen Mittwoch (22. Mai) zu Warnstreiks aufgerufen. An manchen Schulen könnte es zu Unterrichtsausfällen und anderen Einschränkungen kommen.
Die GEW hat laut einer Mitteilung Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen zum Warnstreik aufgerufen. Eine Demo ist geplant. Um 11.30 Uhr wollen die Streikenden sich am Neptunbrunnen nahe des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte treffen und von dort zum S-Bahnhof Friedichstraße laufen.
Worum geht es in dem Dauerarbeitskampf? Die Lehrer und Erzieher fordern bessere Arbeitsbedingungen an den Schulen. Und das ginge nur mit kleineren Klassen. Dies würde die Pädagogen entlasten. Laut dem Statistischen Bundesamt würden in Berlin in manchen Grundschulklassen bis zu 30 Schülern unterrichtet werden. Das sei nicht nur schlecht für die Kinder, auch für die Lehrer, betont immer wieder die Gewerkschaft. Viele Pädagogen leiden unter diesen Arbeitsbedingungen.
Schlechte Arbeitsbedingungen an Berliner Schulen
„Die Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Sozialpädagoginnen und -pädagogen zahlen mit ihrer Gesundheit den Preis für die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen“, sagte Tom Erdmann bei einem Warnstreik im Dezember 2022. Krankmeldungen von Lehrern seien keine Seltenheit.
Die Forderung nach kleineren Klassen stellt die GEW-Gewerkschaft seit 2021 in den Tarifverhandlungen mit dem Senat. Die Berliner Regierung lehnte jedoch solche Gespräche ab. Der Senat verweist auf die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL). Ohne deren Zustimmung könne Berlin keine Tarifverhandlungen über Klassengrößen aufnehmen.
In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrer. Viele davon sind Angestellte und dürfen – anders als Beamte – streiken. An den bisherigen Warnstreiks beteiligten sich jeweils mehrere Tausend Lehrkräfte, Unterricht fiel teilweise aus. Die GEW organisierte seit 2021 immer wieder Warnstreiks, um ihr Ziel zu erreichen. Zuletzt hatte sie im vergangenen Oktober zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen. ■