Berlin steht still! Die Sperrung der Ringbahnbrücke an der A100 hat den Verkehr ins Chaos gestürzt. Doch was jetzt passiert, ist kein plötzliches Unglück, sondern das Ergebnis jahrelanger Versäumnisse. Schon lange war klar: Berlins Brücken sind in einem desolaten Zustand, mahnt der ADAC. Doch passiert ist wenig. Jetzt droht der große Kollaps!
Tag für Tag rollen mehr als 200.000 Fahrzeuge über die A100 am Autobahndreieck Funkturm. Doch seit dem 19. März geht hier kaum noch etwas: Ein Riss in der Ringbahnbrücke zwingt die Behörden zur Vollsperrung. Besonders am Nachmittag drohen massive Staus. Wer jetzt durch Berlin muss, sollte mindestens 20 Minuten mehr Zeit einplanen – Tendenz steigend. Der Verkehr staut sich auf Alternativrouten, Wohngebiete werden von Ausweichverkehr überschwemmt, und auch die Bundesstraßen sind betroffen.
Staus, Umleitungen, Stress: Die aktuelle Lage an der A100
Die Folgen der Sperrung sind bereits jetzt deutlich spürbar: Wohngebiete in Halensee, am Kurfürstendamm und am Hohenzollerndamm werden von Ausweichverkehr überrollt. Die A103 und Teile der A10 werden zur Staufalle. Die Verkehrsbelastung auf den südlichen Bundesstraßen explodiert. Ein Alternativkonzept? Fehlanzeige! Laut ADAC gibt es bislang kein durchdachtes Maßnahmenpaket, um das Chaos abzufedern.

ADAC warnt nach A100-Brücken-Debakel: „Verkehrskollaps droht!“
Der ADAC Berlin-Brandenburg spricht Klartext: Die Sperrung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis verfehlter Verkehrspolitik. „Die Sperrung der Ringbahnbrücke ist kein plötzliches Ereignis, sondern das Ergebnis jahrelanger Versäumnisse der Berliner Verkehrspolitik“, kritisiert ADAC-Verkehrsvorstand Martin Koller. „Was jetzt droht, ist ein Verkehrskollaps mit weitreichenden Folgen für alle Verkehrsteilnehmenden."
Schon 2023 war klar: Rund jede zehnte der 1.100 Berliner Brücken ist dringend sanierungsbedürftig. Das sind rund 110 Brücken in Berlin, die ohne Handeln vor dem Aus stehen. Übrigens: Für 835 von 1.100 Brücken ist der Senat verantwortlich.
Doch statt konsequenter Sanierung wurde gewartet. Ein riskantes Spiel, das sich nun rächt! Der Riss in der Brücke war längst bekannt, doch statt Sofortmaßnahmen wurde die Sanierung verschoben. „Berlin braucht dringend eine Priorisierung bei der Brückensanierung, beschleunigte Bauprozesse und eine effiziente Koordination der Verkehrsströme. Weiteres Zögern kann sich Berlin nicht leisten“, fordert Koller.

Ist die A100 nur der Anfang?
Fakt ist: Berlins Brücken sind die Achillesferse der Stadt. Ohne eine klare Strategie zur Sanierung bleibt die Verkehrssituation ein Pulverfass. Schon jetzt ist absehbar: Die Sperrung der Ringbahnbrücke könnte erst der Auftakt für weitere dramatische Einschränkungen sein. „Die aktuelle Krise zeigt, dass eine vorausschauende Infrastrukturpolitik keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist. Berlin darf nicht von Sperrung zu Sperrung taumeln – es braucht ein nachhaltiges Konzept, um die Stadt vor einem Verkehrsinfarkt zu bewahren“, so Martin Koller. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Politik endlich handelt – oder ob Berlin weiter im Stau versinkt. ■