Ludwigsburg wird von einer Tragödie erschüttert: Bei einem mutmaßlich illegalen Autorennen in der Innenstadt sind zwei unbeteiligte junge Frauen auf grausame Weise ums Leben gekommen. Was als waghalsiges Kräftemessen begann, endete in einer Katastrophe mit tödlichem Ausgang.
Raserei in Ludwigsburg mit fatalen Folgen
Es war gegen 20 Uhr am Donnerstagabend, als zwei Männer sich offenbar ein Rennen lieferten. Mit überhöhter Geschwindigkeit rasten sie in Richtung der Autobahnanschlussstelle Ludwigsburg-Süd. Plötzlich geschah das Unfassbare: Eines der beiden Fahrzeuge kollidierte mit einem Auto, das gerade aus einer Tankstelle auf die Schwieberdinger Straße einbiegen wollte. Am Steuer und auf dem Beifahrersitz: zwei junge Frauen, die mit dem dramatischen Geschehen nichts zu tun hatten – und doch den höchsten Preis zahlten.

Der Aufprall war so heftig, dass das Fahrzeug der Frauen von der Fahrbahn geschleudert und zwischen zwei Bäumen eingeklemmt wurde. Übrig von dem Auto blieb nur noch ein Haufen Schrott. Für die Insassinnen kam jede Hilfe zu spät. Noch am Unfallort erlagen sie ihren tödlichen Verletzungen. Ein Schicksal, das hätte verhindert werden können – wenn Rücksicht und Vernunft über den Geschwindigkeitsrausch gesiegt hätten.
Ludwigsburg: Ein Raser festgenommen, der andere auf der Flucht
Die Polizei nahm einen der mutmaßlichen Raser noch in der Nacht fest. Sein Führerschein wurde umgehend beschlagnahmt. Doch der zweite Fahrer, der ebenfalls an dem Rennen beteiligt gewesen sein soll, ist weiterhin flüchtig. Die Ermittler setzen alles daran, den Mann zu finden.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, um den genauen Unfallhergang zu klären. Gleichzeitig bittet die Verkehrspolizei Ludwigsburg dringend um Hinweise von Zeugen. Wer Beobachtungen gemacht hat, kann sich unter Tel. 07141 18-5353 melden.
An der Unfallstelle legten Menschen am Morgen Blumen und Karten ab, auch eine Kerze war zu sehen.

Empfindliche Strafen bei Teilnahme an Autorennen
Wenn Menschen mit ihren Fahrzeugen im Straßenverkehr ein Rennen fahren, kommen immer wieder Unbeteiligte zu Schaden. Besonders bekannt ist ein Fall aus dem Jahr 2016, wo sich auf dem Ku'Damm in Berlin zwei Männer ein Rennen geliefert hatten, bei dem ein unbeteiligter Senior starb. Ein Fahrer wurde danach wegen Mordes und der zweite Raser wegen versuchten Mordes verurteilt.
Aber auch alleine für die Teilnahme an Rennen drohen empfindliche Strafen. Seit Oktober 2017 gelten illegale Autorennen als Straftat. Seitdem kann schon die Teilnahme mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden. Werden auch Menschen gefährdet, reicht der Strafrahmen sogar bis zu fünf Jahren Haft. Kommt ein Mensch dabei ums Leben oder wird schwer verletzt, sieht das Gesetz eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft vor. Strafbar ist auch ein „Rennen gegen sich selbst“. ■