Die Asiatische Tigermücke sorgt in Berlin weiter für Nervosität. Das unscheinbare, aber gefährliche Insekt kann Krankheiten wie Dengue, Zika oder Chikungunya übertragen – und deshalb will man es in der Hauptstadt so früh wie möglich entdecken. Ganz so einfach ist das aber nicht.
Beim Bezirksamt Berlin-Mitte sind in diesem Jahr schon rund 100 Verdachtsmeldungen eingegangen. „Wir bekommen aus allen Bezirken Meldungen“, sagt der leitende Amtsarzt Lukas Murajda. Bestätigt hätten sich die mutmaßlichen Sichtungen und Funde vorerst nicht. „In dieser Saison haben wir noch keine Tigermücke gefunden.“ Was nichts heißen muss. Es bedeutet nicht, dass die Mücke verschwunden wäre – sie kann jederzeit wieder auftauchen.
Der Bezirk Treptow-Köpenick ist der Hotspot der Tigermücken in Berlin
Und Berlin hat inzwischen Erfahrung mit dem ungebetenen Gast. In Treptow-Köpenick gilt eine stabile Population als nachgewiesen, weil die Tiere dort über Jahre hinweg beobachtet wurden. Kleinere Gruppen wurden außerdem in Pankow, Neukölln sowie zweimal in Charlottenburg-Wilmersdorf gesichtet. Die Zahl der Exemplare ist aber bislang überschaubar, und noch besteht keine akute Gefahr – Infektionen sind in der Hauptstadt nicht bekannt.
Deutschlandweit hat sich die Tigermücke bereits stärker verbreitet. Besonders Baden-Württemberg und das Rhein-Main-Gebiet gelten als Hotspots, kleinere Bestände finden sich außerdem in Bayern, Thüringen, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Auffällig ist die schwarz-weiße Färbung der Mücke, die sie unverwechselbar macht.

Trotzdem kommt es oft zu Verwechslungen, denn viele Menschen halten sie für größer, als sie tatsächlich ist. Während heimische Arten eher in der Dämmerung stechen, attackiert die Tigermücke tagsüber – und meist nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals hintereinander. Noch ist die Mückensaison nicht vorbei – bis Ende September könnte das lästige Insekt in Berlin unterwegs sein.
Gesundheitsverwaltung in Berlin gibt Auskunft zur Tigermücke
Die Gesundheitsverwaltung in Berlin weist darauf hin: „Bei Fragen zu Infektionskrankheiten können Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt sowie an das zuständige Gesundheitsamt wenden. Möchten Sie sich zu Impfungen und Prophylaxe in Bezug auf eine bevorstehende Reise beraten lassen, können Sie Kontakt zu Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt oder einer Reisemedizinerin bzw. einem Reisemediziner aufnehmen.“
Damit die Behörden die Lage im Blick behalten können, sind sie auf die Mithilfe der Berliner angewiesen. Wer glaubt, gestochen worden zu sein oder ein Exemplar entdeckt zu haben, kann ein Foto per Mail an das Gesundheitsamt Mitte schicken oder die Mücke in einem kleinen Behälter einsenden. Jede Meldung hilft dabei, die Ausbreitung zu überwachen. (mit dpa)