Das war ja zu erwarten: Nach dem Mega-Lohnerhöhungen bei der BVG (allein rund 20 Prozent für die Fahrer von Bussen, Straßen- und U-Bahnen) werden die Fahrgäste bluten müssen. Christoph Heuing, der neue Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), kündigt Fahrpreiserhöhungen zum Jahreswechsel an.
Der Berliner KURIER fragte schon im April: „140 Mio. Euro kostet BVG die Schlichtung: Steigen jetzt die Fahrpreise?“ Die 16.600 BVG-Mitarbeiter hatten sich Anfang dieses Jahres saftige Lohnerhöhungen erstreikt. Extrazahlungen (pro Mitarbeiter 1500 Euro im Mai), die Erhöhung von Lohn-, Schicht und Fahrerzuschlägen, allein das monatliche Grungehalt sprang um 430 Euro nach oben. Macht zusammen: 140 Mio. Euro, die die BVG irgendwie wieder ausgleichen muss.
Vor einem halben jahr wurden die Ticketpreise schon einmal erhöht
Nicht nur bei der BVG sind die Kosten explodiert. „Die Situation ist im Moment sehr angespannt“, sagt der VBB-Chef. „Wir haben bei den Kostenstrukturen der Verkehrsunternehmen – Personal, Material, Energie – deutlich höhere Steigerungen gehabt als bei der Inflation.“
Problem: Die sogenannten Regionalisierungsmittel, die die Länder vom Bund für die Bereitstellung des Nahverkehrs-Angebots bekommen, steigen jährlich nur um drei Prozent – die Finanzierungslücke wird immer größer. „Das stellt die Länder vor erhebliche Herausforderungen und von Jahr zu Jahr wird dieses Problem größer“, sagt VBB-Chef Christoph Heuing.
Das hat zur Folge, dass die Fahrgäste blechen müssen. Von Jahr zu Jahr mehr. Erst zum 1. Januar 2025 waren die Ticketpreise erhöht worden - durchschnittlich um 7,53 Prozent. So kostet der Einzelfahrschein A/B jetzt 3,80 Euro, 30 Cent mehr als zuvor.
Schießen die Fahrpreise im Januar noch extremer nach oben? Bisher sagt Heuing nur: „Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir zum 1. Januar dann eine Preisanhebung haben werden, weil wir alle wissen, wie die Verbraucherpreise in den letzten fünf Jahren deutlich nach oben gegangen sind.“ Der Verfahren laufe gerade, im Herbst sollen die Beschlüsse gefasst werden.
Buss eund Bahnen: Teuere Tickets, aber immer weniger Angebot
Berlin und Brandenburg legen ihren Nahverkehrstarif im gemeinsamen Verkehrsverbund fest. Ihm gehören neben den Ländern auch die 14 Landkreise und vier kreisfreien Städte Brandenburgs an, außerdem 36 Verkehrsunternehmen, darunter die S-Bahn Berlin und die BVG.




