Die Berliner Feuerwehr rückte im vergangenen Jahr so viel aus wie noch nie – insgesamt rund 532.000 Mal. 1,15 Millionen Mal klingelte der Notruf. Darunter gibt es auch Anrufer, die besonders häufig den Rettungsdienst in Anspruch nehmen, immer und immer wieder anrufen. Auch die werden erfasst.
Alle 28 Sekunden geht in der Leitstelle der Berliner Feuerwehr ein Notruf ein. Täglich erreichten die bundesweit größte Rettungsstelle mehr als 3000 Notrufe, so dokumentiert es die Jahresbilanz 2024 der Retter. Bei den Notrufen gab es immerhin einen leichten Rückgang zu den Vorjahren. Wohl auch, weil die Feuerwehr mit Kampagnen die Menschen dafür sensibilisiert, nicht bei jedem medizinischen Problem den Notruf zu wählen.
Im Jahresbericht der Berliner Feuerwehr mit all den beeindruckenden Zahlen (KURIER berichtete hier) sind auch die sogenannten Frequent User erfasst. Das sind Menschen, die besonders häufig den Notruf wählen. Oftmals ohne dass ein echter Notfall vorliegt. Problematisch sind solche Frequent User (auch Frequent Caller genannt), weil sie unnötig die Leitung blockieren und dadurch andere, die wirklich Hilfe brauchen, das Nachsehen haben.
Frequent User: 2487 Berliner lösten 29.764 der Einsätze der Feuerwehr aus
In der Jahresbilanz der Feuerwehr sind zwei Gruppen dieser Häufig-Anrufer erfasst. Die High Frequent User mit 1639 Personen. Hierzu gehören diejenigent, denen 7 bis 10 Einsätze pro Jahr zugeordnet werden. Noch mehr Einsätze veranlassten die Super Frequent User, das sind 848 Personen. Diese Anrufer, also 2487 Berliner, verursachten insgesamt 29.764 Einsätze der Feuerwehr im vergangenen Jahr. Im Schnitt also mehr als 81 Einsätze pro Tag.

Warum manche Menschen so häufig den Notruf wählen, hat unterschiedliche Gründe. Sie haben einen hohen Leidensdruck aus verschiedenen Ursachen heraus. Das kann eine psychische Erkrankung wie eine Angststörung sein. Auch Einsamkeit kann ein Grund sein oder soziale Probleme. Es gibt aber auch welche, die bloß ihrem Ärger Luft machen wollen.
Die Berliner Feuerwehr hat in ihrer Bilanz die Gründe der Frequent User so erfasst: Bei 21 Prozent war eine „psychische Erkrankung“ die Ursache, bei 19 Prozent lag ein „Pflegeproblem“ vor, bei 13 Prozent ein „Medizinisches Versorgungsdefizit“, bei 8 Prozent „Sucht“, bei 2 Prozent „Soziale Isolation“ also Einsamkeit. Und 48 Prozent wurden mit „Divers“ erfasst.