Gruseliger Vorfall

Angst vor „Needle Spiking“ in Berlin: Frauen mit Spritzen angegriffen?

In einem Club klagten plötzlich mehrere Frauen über Schmerzen und Stich-Verletzungen. Was steckt hinter dem merkwürdigen Einsatz der Polizei?

Author - Florian Thalmann
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Gab es in Berlin einen Fall von Needle Spiking? In der Nacht zum Donnerstag kam es in der Stadt zu einem Polizeieinsatz, mehrere Frauen mussten untersucht und behandelt werden.
Gab es in Berlin einen Fall von Needle Spiking? In der Nacht zum Donnerstag kam es in der Stadt zu einem Polizeieinsatz, mehrere Frauen mussten untersucht und behandelt werden.David Heerde/imago, IPON/imago (Symbolfoto)

Es ist ein gefährlicher und schrecklicher Trend, der bereits in anderen Ländern um sich griff: Im Nachtleben von Paris wurden Berichten zufolge zuletzt etliche Frauen von sogenannten „Needle Spikern“ angegriffen. Unbekannte Täter stachen die Opfer mit Spritzen, injizierten ihnen heimlich Beruhigungsmittel und Drogen. Nun steht der Verdacht im Raum, dass es auch in Berlin einen solchen Vorfall gegeben haben könnte: Offenbar kam es in der Nacht zu Donnerstag zu einem Einsatz der Polizei in Friedrichshain.

Polizei rückt zu Berliner Club aus: Mehrere Frauen klagen über Verletzungen

Das Phänomen des „Needle Spiking“ tritt immer wieder auf: In solchen Fällen berichten die Opfer, dass sie – meist an überfüllten Orten wie auf Tanzflüchen in Clubs – von Tätern Drogen oder Beruhigungsmittel mittels einer Spritze injiziert bekommen hätten. Schon im September 2021 gab es einen Fall aus Großbritannien, über den berichtet wurde. Auch bei der französischen Fête de la Musique kam das Thema zuletzt wieder auf: Im ganzen Land erstatteten laut Berichten 145 Frauen Anzeige, 21 davon meldeten sich in Paris. Das teilte das französische Innenministerium mit.

Schwappt der schreckliche Trend nun auch nach Berlin? In der Nacht zum Donnerstag gab es laut Berliner Polizei einen Einsatz in Friedrichshain. Der Grund: Mehrere Besucher eines Clubs hätten hier über Verletzungen und Unwohlsein geklagt. „Als die Kräfte gegen 3.25 Uhr am Warschauer Platz eintrafen, hielten sich etwa 300 bis 400 Personen dort auf und die Lage war unübersichtlich“, teilt die Polizei mit.

Der Spritzen-Vorfall ereignete sich laut Berichten im beliebten Club Matrix in Friedrichshain. Schwappt das gruselige „Needle Spiking“ jetzt auch nach Berlin?
Der Spritzen-Vorfall ereignete sich laut Berichten im beliebten Club Matrix in Friedrichshain. Schwappt das gruselige „Needle Spiking“ jetzt auch nach Berlin?dts Nachrichtenagentur/imago

Neun Personen hätten sich laut Behörde in „medizinischen Ausnahmefällen“ befunden. Drei der Personen hätten über körperliches Unwohlsein geklagt. „Zwei Frauen im Alter von 17 und 23 Jahren verspürten Schmerzen an einem Oberarm und nahmen Verletzungen durch einen stichartigen Gegenstand an“, heißt es. Zwar hätten sich zunächst keine Anhaltspunkte für Straftaten ergeben. Aber: „Nach ärztlichen Untersuchungen am Ort konnten entsprechende Einstiche nicht ausgeschlossen werden“, schreibt die Behörde weiter.

Die Frauen seien ärztlich behandelt worden, wurden sogar in ein Krankenhaus gebracht. Zugleich konnten zwei Tatverdächtige im Alter von 35 und 44 Jahren festgenommen werden – Zeugen hatten die Einsatzkräfte der Polizei auf die Clubbesucher aufmerksam gemacht. Sie seien durchsucht worden, die Polizei konnte aber keine tatrelevanten Gegenstände finden. „Sie kamen nach dem Ende der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß.“ Laut einem Bericht der „BZ“ handelt es sich bei dem Club das „Matrix“, das vor allem durch die TV-Serie „Berlin – Tag & Nacht“ deutschlandweite Bekanntheit erlangte.

Needle Spiking auch in Berlin? In Frankreich landeten mehrere Opfer in Krankenhäusern

Ob Needle Spiking jetzt auch ein Thema in Berlin wird, wird sich zeigen. In Frankreich hatte der Fall nach der Fête de la Musique heftige Wellen geschlagen. Zwölf Verdächtige wurden hier festgenommen. In den sozialen Medien hatte es vor dem Festival sogar Aufrufe dazu gegeben, Frauen mit Spritzen zu stechen, teilte das Innenministerium mit. Auch hier mussten einige der Opfer in Krankenhäusern behandelt werden.