Teurer, teurer, am teuersten – Berlin. In keiner anderen Stadt in deutschland sind die Mieten in den vergangenen zehn Jahren extremer hochgeknallt als in Berlin. Plus 107 Prozent" Das heißt: Die Angebotmieten haben sich mehr als verdoppelt. Das zeigen auch unsere krassen Beispiele.
1338 Zwei-Zimmer-Wohnungen listet gerade das Immobilienporatl Immoscout24 für Berlin auf. Da wird etwa in Tegel eine 65 Quadratmeter große Neubauwohnung für 1435 Euro (21,92 Euro pro Quadratmeter) angeboten, eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Frankfurter Allee kostet 1300 Euro (19,26 Euro pro Quadratmeter). Normale Berliner sind da meistens außen vor, nur noch Zugezogene können sich diese Teuerwohnungen leisten.
Mietexplosionen in Berlin, Leipzig und Bremen
Selbst für ein renovierungsbedürftiges, sogenanntes „Handwerker-Objekt“ in Berlin-Neukölln werden 10 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Handwerker-Objekt heißt: Vorsicht, Bruchbude! Die Wohnung muss auf eigene Konsten renoviert und wieder auf Vordermann gebracht werden.
Berlin ist aber kein Einzelfall, sondern nur das krasseste Beispiel. Das Zur-Miete- Wohnen wird in deutschen Großstädten trotz Mietpreisbremse immer teurer. Einer Auswertung des Bauministeriums zufolge stiegen die Angebotsmieten in den 14 größten kreisfreien Städten seit 2015 durchschnittlich um fast 50 Prozent.
Normale Angestellte können sich das Wohnen in den Städten, in denen sie arbeiten, kaum noch leisten. Sie werden an den Stadtrand oder in das weiter entfernte Umland verdrängt. Am teuersten ist das Mieten der Auswertung zufolge weiterhin in München mit Quadratmeterpreisen von fast 22 Euro. Es folgen Berlin mit fast 18 Euro und Frankfurt am Main mit rund 16 Euro pro Quadratmeter.

Aber: Die größten Mietsteigerungen gab es in Berlin (plus 107 Prozent), gefolgt von Leipzig (plus 67,7 Prozent) und Bremen (plus 57 Prozent). Das geringste Mieten-Plus nach einem Umzug wird mit 28,4 Prozent für Dresden ausgewiesen.
Teuer-Mieten spalten die Gesellschaft
„Durch die Mietpreisexplosion wird insbesondere den städtischen Mieterinnen und Mietern das Geld aus der Tasche gezogen, Umzüge werden unmöglich und das alles trägt zur weiteren sozialen Spaltung unserer Gesellschaft bei“, erklärt die Linken-Abgeordnete Caren Lay, die die Zahlen bei der Bundesregierung abgefragt hat. Die Mietpreisbremse sei so löchrig, dass sie keinen wirksamen Schutz biete. Lay kritisiert, die schwarz-rote Bundesregierung wolle die Regelung ohne eine weitere Verschärfung nun einfach verlängern.




