Eine junge Studentin bucht nach einem Barbesuch über die Bolt-App einen Wagen. Sie wollte nur sicher nach Hause. Es wurde ein schrecklicher Albtraum. Der Täter bekam nun drei Jahre Haft.
17 Minuten hätte die Fahrt von der Torstraße in Mitte zu ihrer Wohnanschrift in Neukölln gedauert. Doch als Finja N. (20, Name geändert) auf der Rückbank einschlief, nutzte der bulgarische Gyunay K. (34) ihre hilflose Lage aus.
Die Richterin: „Schuldig der Vergewaltigung und der Verletzung es Intimbereichs durch Bildaufnahmen.“ Er sei mit der schutzlosen Frau zu einem abgelegenen Parkplatz am Treptower Park gefahren, habe sie dort vergewaltigt.
Dann fasste er die wehrlose Frau an, zog ihr Hose und Slip herunter
Die Nacht zum 20. April. Die junge Schwedin war mit Freunden unterwegs. Für drei Monate hielt sich die Psychologiestudentin in Berlin auf. Es war nach drei Uhr morgens, als sie sich von den anderen verabschiedete. Sie war angetrunken und müde, sie wollte nur schnell nach Hause.
Um 3.50 Uhr stieg sie laut Ermittlungen in ein bestelltes Auto. Mietwagenfahrer K. am Steuer. Seit einem Monat hatte er den Job, war zuvor über Jahre hinweg Bauhelfer. Kurze Begrüßung, dann schlief sie ein.
Er fuhr zunächst zu ihrer Wohnanschrift. Dann etliche Telefonate – wohl mit seinem Bruder. Die Richterin: „Dann entschied er sich, mit der schlafenden Frau zum Treptower Park zu fahren.“ Er hängte noch seine Jacke vor ein Fenster, als Sichtschutz. Dann fasste er die wehrlose Frau an, zog ihr Hose und Slip herunter, machte erst Intimfotos, vergewaltigte die Studentin schließlich.
In dem Moment wachte sie auf. Finja N. gegenüber Polizisten: „Ich bin untenrum nackt auf der Rückbank aufgewacht, er hatte seine Hose runtergezogen. Ich schubste ihn schreiend weg.“ Entsetzt rief sie: „Du hast mich vergewaltigt!“ Er sagte immer wieder: „No, no, no.“
Sie verlangte sein Handy, vermutete Aufnahmen. Ihr Gefühl bestätigte sich. Die Richterin: „Er löschte noch schnell aufgenommene Intimfotos.“ Gefunden wurde ein Bild, das er per Messenger verschickt hatte. Ein Selfie, es zeigte K. und die schlafende Frau an seiner Schulter.
Der Anwalt verlas nun K.s Geständnis: „Ich war als Fahrer tätig und habe die Situation ausgenutzt.“
Gyunay K. lebt seit zwölf Jahren in Berlin, ist nicht vorbestraft. Jahrelang war der Bulgare als Bauhelfer tätig. Am 15. März begann er bei einer Firma als Mietwagenfahrer. Der Anwalt verlas nun K.s Geständnis: „Ich war als Fahrer tätig und habe die Situation ausgenutzt.“ Die Frau habe ihm gefallen. „Ich möchte mich für mein massives Fehlverhalten entschuldigen.“ Schmerzensgeld von 2000 Euro wolle er zahlen.
Die Staatsanwältin: „Er hat durch sein Verhalten auch das Vertrauen sämtlicher weiblicher Fahrgäste beschädigt.“ Und die Richterin: „Uns Frauen wird schon im jungen Alter eingetrichtert, dass es besser sei, nachts ein Taxi zu rufen, anstatt zu Fuß nach Hause zu gehen oder mit der Bahn zu fahren.“ Durch solche Taten werde dieses Sicherheitsgefühl beschädigt. Bis zur Rechtskraft eines Urteils kam K. nun auf freien Fuß. ■