Kurz vor der Sprengung einer Weltkriegsbombe auf dem Tesla-Werksgelände spitzt sich die Lage im Protestcamp der Tesla-Gegner dramatisch zu. Die Aktivisten müssen ihr Waldcamp vorübergehend räumen. Die Polizei drohte sogar mit einer gewaltsamen Räumung.
„Wir werden aber – und das kann ich ihnen an der Stelle versichern – gegen 12 Uhr, gegen 12.15 Uhr, damit beginnen, das Camp notfalls zu beräumen“, verkündete ein Polizist über Lautsprecher. Kurze Zeit später verließen die Besetzer freiwillig ihre Baumhäuser. Spezialeinsatzkräfte der Polizei durchsuchten die Baumhäuser, um sicherzustellen, dass wirklich alle Aktivisten das Camp verlassen hatten.
Aktivisten kritisieren Polizeieinsatz vor Tesla
Die Protestierenden sind empört und sprechen von einer „Überrumpelungsaktion“ der Polizei. Ihnen sei um 9 Uhr mitgeteilt worden, dass sie das Camp bis 10 Uhr räumen müssten. Andernfalls werde die Polizei sie „physisch raustragen“. Alternativen für Schlafplätze wurden nicht angeboten. „Wir kritisieren massiv die Kurzfristigkeit und das Ausbleiben von Ausweichangeboten“, empörten sich die Waldbesetzer auf ihrem Telegram-Kanal.

Am Mittwoch wird die 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe gesprengt, die vor etwa einer Woche auf dem geplanten Erweiterungsgebiet der Tesla-Fabrik gefunden wurde. Der Ein-Kilometer-Sperrkreis umfasst das Waldcamp und Teile des Tesla-Geländes. Nach Angaben der Gemeinde kann die Bombe nicht transportiert werden und muss vor Ort gesprengt werden. Der Polizeisprecher sicherte zu, dass die Proteste nach der Sprengung fortgesetzt werden können, wann genau, ist jedoch noch unklar.
Bombensprengung bei Tesla legt Proteste auf Eis
Trotz des Bombenfunds bleibt die Produktion bei Tesla unberührt. Lediglich ein kleiner Teil des Werksgeländes, eine Logistikfläche und eine Abfallbehandlungsanlage, sind von dem Sperrkreis betroffen. Produktionsgebäude bleiben verschont. Schon vor wenigen Wochen wurde eine Bombe auf dem Gelände kontrolliert gesprengt, ebenfalls ohne die Produktion zu beeinträchtigen.
Nicht nur das Tesla-Werk ist betroffen. Auch die Landesstraßen 23 und 38 werden ab Mittwochmorgen gesperrt, ebenso der Bahnhof Fangschleuse ab 7 Uhr. Busse werden den Bahnhof nicht anfahren. Chaos im Berufsverkehr ist programmiert!
Das Drama um Tesla und die Sprengung der Weltkriegsbombe geht in die nächste Runde. Die Aktivisten – sie geben nicht auf. ■