Nur einen Steinwurf entfernt von der gigantischen Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin tobt ein erbitterter Kampf. Umweltaktivisten schlagen Alarm und protestieren lautstark gegen die geplante Erweiterung des E-Autobauers. Und das ist noch nicht alles – der Wald wird angeblich für eine Bombensuche zersägt, heißte es vonseiten der Protestler. Aber die Landesregierung in Brandenburg wiegelt ab!
Die Umweltschützer von der Initiative „Tesla stoppen“ sind außer sich vor Wut. „Wir sind empört, dass wir nicht informiert wurden und dass hier angefangen wird, den Wald zu zerstören“, empört sich eine Sprecherin. Dabei gehöre der Wald noch gar nicht Tesla – was für ein Skandal!
Doch das Umweltministerium in Brandenburg bleibt gelassen. Laut Sprecherin Frauke Zelt werden nur oberflächlich störende Bäume entfernt – kein echtes Roden, kein Schaden für Wurzeln und Böden. Die Bäume, die für die Suche nach Kampfmitteln störend seien, würden behutsam beschnitten.
Baumhäuser und Zelte gegen Tesla
Seit Ende Februar hat sich eine kleine Schar von Aktivisten in den Brandenburger Wäldern eingenistet. Mit Baumhäusern und Zelten stemmen sie sich gegen Teslas Expansionspläne. Geplant sind ein riesiger Güterbahnhof und Logistikflächen – in ihren Augen schreit das nach Konflikt.

Aber nicht nur Aktivisten protestieren. Auch Anwohner von Grünheide sind auf den Barrikaden. Eine Bürgerbefragung im Februar zeigte: Die Mehrheit ist gegen die Erweiterung. Doch Tesla bleibt stur und will den Verkehr durch mehr Güter auf der Schiene entlasten – eigentlich ein nobles Ziel, nur zu welchem Preis?
Bombenalarm im Wald nahe der Tesla-Fabrik
Als wäre das nicht genug, wurde im Juni in der Nähe des Tesla-Werks eine Weltkriegsbombe entdeckt und spektakulär gesprengt. Später fanden Experten mysteriöse Behälter mit unbekannten chemischen Substanzen im Wald. Die große Frage ist jetzt: Was lauert dort noch im Boden?
Tesla (rund 12.000 Mitarbeiter in Grünheide) plant trotzdem eine Produktionsaufstockung. Mehr Autos, mehr Fläche – der Autobauer setzt alles auf eine Karte. Genehmigungen sind bereits beantragt und teilweise schon erteilt. Der Showdown um die grüne Lunge Brandenburgs – er hat gerade erst begonnen. ■