Das Silvesterwunder von Berlin ist da. Aus dem Zoff zwischen einem Demo-Bündnis zahlreicher Kulturschaffender und dem Senat, der seine Party am Brandenburger Tor feiern wollte, ist über die Weihnachtstage der längste Dance-Floor der Welt auf der Straße des 17. Juni geworden.
Die Demo mit 16-Techno-Trucks und 100 DJs darf jetzt doch von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor stattfinden. Gleichzeitig wird es trotzdem die von der senatseigenen Kulturprojekte GmbH organisierte Silvesterfeier mit einem Feuerwerk am Brandenburger Tor geben.
Der Streit zwischen dem Demo-Bündnis und dem Senat war so weit eskaliert, dass das Verwaltungsgericht eingeschaltet wurde. Das entschied mit einer teils zweifelhaften Begründung vor 17 Tagen, dass der Senat seine Party machen darf und drängte die Demo aus angeblichen Sicherheitsbedenken von dem ursprünglichen Umzugsareal (Siegessäule bis Brandenburger Tor) zurück in die Gegenrichtung (Siegessäule bis S-Bahnhof Tiergarten).
Demo-Bündnis verhandelte mit Senat über die Weihnachtstage
Damit war der eigentliche Sinn der Demonstration „Rettet Silvester am Brandenburger Tor“ ad absurdum geführt. Das Bündnis wehrte sich hartnäckig dagegen und wollte das Oberverwaltungsgericht darüber entscheiden lassen. Parallel dazu gab es intensive Verhandlungen mit dem Senat und der Polizei.
Jetzt ist ein Kompromiss entstanden und der Ton klingt harmonisch. In einer Presseerklärung des Bündnisses, das dem KURIER vorab vorliegt, heißt es: „Silvester in Berlin ist gerettet – der längste Dancefloor der Welt entsteht zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Berlin bekommt zu Silvester 2025/26 das, was diese Stadt ausmacht: Größe, Kreativität, Zusammenhalt – und eine internationale Strahlkraft, die ihresgleichen sucht.“

Großes Lob für die Polizei
Hervorgehoben wird die Zusammenarbeit mit der Versammlungsbehörde und der Polizei. Im Schreiben steht weiter: „Nach intensiven Abstimmungen mit den zuständigen Behörden wird das Silvesterkonzept neu gedacht – und größer denn je umgesetzt: Die Straße des 17. Juni wird zur Bühne. Gemeinsam mit dem Land Berlin entsteht der längste Dancefloor zu Silvester weltweit. … Wir danken allen beteiligten Stellen für die konstruktiven Gespräche und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Berlin bekommt ein Silvester, das dieser Stadt würdig ist – und das zeigt, was möglich wird, wenn Verwaltung, Zivilgesellschaft und Kultur gemeinsam handeln.“




