Bei den archäologischen Grabungen am Molkenmarkt in Berlin-Mitte sind seltene Münzen aus dem Mittelalter gefunden worden. Der kleine Silberschatz wurde jetzt präsentiert.
Die Münzen, die in einer mittelalterlichen Grube gefunden wurden, seien „ein wichtiges Zeugnis der Konsolidierung des mittelalterlichen Berlins im 13. Jahrhundert. Sie können am Molkenmarkt erstmalig für Berlin nachgewiesen werden“, sagte Landeskonservator Christoph Rauhut.
Die Silbermünzen – es sind fünf ganze Denare und ein halber – haben einen Durchmesser von 1,5 Zentimetern und sind aus der Regierungszeit der askanischen Markgrafen Otto IV./Otto V. (1260/65–1293). Auf der Vorderseite ist der stehende Markgraf zwischen zwei Kuppeltürmen zu erkennen, auf die Rückseite ist ein gekrönter Adler geprägt.
Fundstücke zeigen, wie Berliner früher gelebt haben
Die Silbermünzen sind einer von inzwischen 700.000 Funden. Sie geben Zeugnis über den Alltag der Berliner Bevölkerung über mehrere Jahrhunderte hinweg. Dazu gehören zum Beispiel eine Flöte aus Knochen aus dem 14. Jahrhundert, eine Socke und Lederschuhe sowie ein Seidenband aus dem 15. Jahrhundert und Spielzeug (Murmeln) aus dem 17. Jahrhundert.

Seit 2019 finden am Molkenmarkt nahe dem Roten Rathaus die umfangreichen archäologischen Ausgrabungen statt. Sie reichen bis in eine Tiefe von durchschnittlich vier Metern. Weil die Oberfläche Mitte des 20. Jahrhunderts vollständig versiegelt wurde, ist die archäologische Substanz nahezu vollständig erhalten, erklärte das Landesdenkmalamt. Bis hin zur mittelalterlichen Stadtgründung.