In ganz Deutschland steigen die Mieten, doch nirgends so heftig wie in Berlin. In den vergangenen drei Jahren hat die Hauptstadt hier eine rasante Entwicklung hingelegt, wie der Spiegel nach Auswertung von Daten des Forschungsinstituts Empirica aktuell berichtet.
Demnach war Berlin im Jahr 2022 noch auf Platz 53 der teuersten Städte und Landkreise in Deutschland, was die Angebotsmieten betrifft. Nun belegt Berlin Platz 10. In dem Zeitraum sind die Mieten in der Hauptstadt um 42,6 Prozent gestiegen – so viel wie sonst nirgendwo. Im Schnitt werden in Berlin 14,90 Euro pro Quadratmeter verlangt.
In Berlin sei die Situation einzigartig, schreibt der Spiegel. Denn zum einen steigen die Angebotsmieten viel stärker als etwa in München oder Hamburg. Gleichzeitig sei der Unterschied zur ortsüblichen Vergleichsmiete höher als in anderen Städten. Diese habe in Berlin 2024 bei 7,21 Euro gelegen und ist damit halb so hoch wie die mittlere Angebotsmiete.
Bei den Miet-Wohnungen in Berlin ist immer weniger Bewegung
Berlins Stadtentwicklungs-Senator Christian Gaebler wird zitiert, der von einem „geteilten Wohnungsmarkt“ spricht. Auf der einen Seite stünden diejenigen, die eine Wohnung haben und meist noch moderate Mieten zahlen. Auf der anderen Seite diejenigen, die eine Wohnung suchen und horrende Preise zahlen müssen. Die Folgen sind auch klar: Wer eine einigermaßen günstige Wohnung hat, bleibt drin. Für ältere Berliner zum Beispiel, denen eine kleinere Wohnung reichen würde, wenn die Kinder aus dem Haus sind, rechnet sich ein Umzug nicht. Heißt: Es wird auch kein passender Wohnraum für junge Familien frei.
Am zweitstärksten haben übrigens die Mieten in Kaiserslautern zugelegt, um 41,7 Prozent. Die Stadt kletterte damit um 135 Ränge nach oben. Knapp dahinter folgen Cottbus (41,3 Prozent) und Brandenburg an der Havel (33,2 Prozent). Die teuersten Mieten zahlt man unverändert immer noch in München, inzwischen werden dort bei Neuvermietung im Schnitt 20 Euro pro Quadratmeter verlangt.