Am 22. August ist es so weit. Dann werden die neuen Straßenschilder an der Mohrenstraße in Berlin-Mitte montiert. Einen Tag darauf soll auf Höhe des Hausvogteiplatzes die feierliche Einweihung der Schilder mit dem Schriftzug Anton-Wilhelm-Amo-Straße stattfinden. Auch in den Ausweisdokumenten der Anwohner wird der Straßenname geändert. Dafür gibt es Sondertermine beim Bürgeramt.
Ein halbes Jahr lang werden beide Straßenschilder parallel bestehen. Die „Mohrenstraße“ wird zwar rot durchgestrichen, soll aber gut sichtbar unterhalb der „Anton-Wilhelm-Amo-Straße“ bleiben. Die Orientierung soll weiterhin gewährleistet werden, heißt es in der Mitteilung von Mittes Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne).
Anwohner der Mohrenstraße können sich ohne Termin ummelden
Und wie ist es mit der Umschreibung der Meldeanschrift für Anwohner der Mohrenstraße? Die können Anwohner ab dem 15. September 2025 ohne Terminvereinbarung vornehmen lassen. Direkt im Bürgeramt Klosterstraße in Mitte. Gebühren werden für die Umschreibung keine erhoben. Kostenfrei ist auch die Änderung der Anschrift in der Kfz-Zulassungsbescheinigung Teil l beziehungsweise im Fahrzeugschein.
Jahrelanger Streit um die Umbenennung der Mohrenstraße
Jahrelang gab es Debatten und juristische Auseinandersetzungen um die Mohrenstraße, verschiedene Initiativen machten sich seit einiger Zeit für eine Umbenennung stark. Der Begriff „Mohr“ wird von vielen Menschen als rassistisch und diskriminierend wahrgenommen. Im August 2020 entschied die Bezirksverordnetenversammlung schließlich, die Straße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umzubenennen. Nach dem aus Afrika stammenden Juristen und Philosophen, der im 18. Jahrhundert in Berlin gewirkt hatte.
