Schreck kurz vor Mitternacht: Mit Maschinenpistolen im Anschlag rückten Dutzende vermummte Polizisten gegen ein Haus auf der Leipziger Straße in Berlin-Mitte vor. Ziel war ein Haus auf der Fischerinsel. Hier hatte kurz zuvor ein Mann mit einer Langwaffe Passanten bedroht.
Großeinsatz der Polizei in der Leipziger Straße in Mitte. Gegen 22 Uhr wurden zahlreiche Streifenwagen in die Leipziger Straße alarmiert, berichtet unser Nachtreporter.
Ein Hubschrauber sicherte den Einsatz aus der Luft ab
Großflächig wurden für den Polizeieinsatz Autos umgeleitet: Schon ab der Kreuzung zur Axel-Springer-Straße wurde die Leipziger Straße gesperrt, der Verkehr in Richtung Alexanderplatz abgeleitet. Bis zur Straße Fischerinsel postierten sich diverse Streifenwagen, die Beamten rüsteten sich mit Maschinenpistolen aus. Es sah wie Krieg aus, aus der Luft sicherte ein Hubschrauber den Einsatz ab.
Alarmiert wurde die Polizei von Passanten, nachdem ein Mann auf dem Gehweg der Fischerinsel mit dem Gewehr auf sie gezielt hatte und den Abzug betätigt haben soll. Zu einer Schussabgabe soll es jedoch nicht gekommen sein.
Ziel der Polizeiaktion: das Hochhaus Fischerinsel 9. Hier wohnt der polizeibekannte 43-Jährige. Mehrere schwer bewaffnete Beamte rückten dann zu Fuß gegen das Haus vor.

Die Einsatzkräfte stürmten die Wohnung und konnten den Mann festnehmen. Dabei wurde der 43-Jährige an einer Augenbraue verletzt und anschließend von einem Rettungssanitäter versorgt. Auf den Fotos aus der Nacht ist ein über und über tätowierter Mann mit Kopfverband zu erkennen. Der Mann wurde anschließend mit dem Gefangenentransporter weggebracht.
Fischerinsel: Mehrere Waffen und Kokain beschlagnahmt
Bei der Durchsuchung der Wohnung des 43-Jährigen beschlagnahmten die Einsatzkräfte anschließend zwei Luftdruckwaffen in Form einer Faustfeuerwaffe und eines Sturmgewehrs, Munition, ein Messer und eine kleine Menge Kokain.
Der Mann musste sich im Polizeigewahrsam einer Blutentnahme und einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen. Danach wurde er wegen seiner Verhaltensauffälligkeit in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses vorgestellt – und von dort entlassen.