Positive Gespräche

Schlichtung in Sicht: Doch Verdi lässt bei der BVG weiter streiken

Alle Zeichen deuten auf eine Schlichtung im Tarif-Streit bei der BVG hin. Trotzdem hält die Gewerkschaft an ihren Plänen für einen 48-Stunden-Streik in dieser Woche fest.

Author - Norbert Koch-Klaucke
Teilen
BVG-Fahrer fordern mehr Grundgehalt. An diesem Punkt scheiterten die bisherigen Verhandlungen. Jetzt könnte eine Schlichtung den Tarifstreit beenden.
BVG-Fahrer fordern mehr Grundgehalt. An diesem Punkt scheiterten die bisherigen Verhandlungen. Jetzt könnte eine Schlichtung den Tarifstreit beenden.Michel Winde/dpa

Hoffnung keimt auf. Einen Tag vor dem angekündigten 48-Stunden-Streik haben sich BVG und die Gewerkschaft Verdi am heutigen Dienstag noch einmal getroffen. Ein Vorgespräch über eine Schlichtung in dem festgefahrenen Tarifkonflikt – sie scheint möglich zu werden. Dennoch lässt Verdi die Streikmuskeln weiter spielen.

Der angekündigte Warnstreik, der am Mittwoch (26. März) um 3 Uhr beginnen und am Freitag (28. März) um 3 Uhr enden soll: Viele Berliner haben es sich gewünscht, dass dieser Arbeitskampf im Zuge des aktuellen Vorabgespräches für eine Schlichtung ausgesetzt wird.

Laut der Deutschen-Presse-Agentur bekunden Verdi und BVG,  dass die Gespräche über eine Schlichtung im Tarifstreit vorankommen. Die Sondierungen dazu seien positiv verlaufen, teilten beide Seiten mit. „Es sind einzelne Detailfragen offen. Beide Seiten gehen davon aus, diese Fragen in den nächsten Tagen gemeinsam zu klären“, hieß es von der BVG. Ein Verdi-Sprecher äußerte sich ähnlich.

Schlichtung beim BVG-Streik in Sicht: Was noch geklärt werden muss

Geklärt werden muss, wer als Vermittler in der möglichen Schlichtung eingesetzt wird. Diese sogenannten Mentoren sollen von außen kommen, also weder bei der Gewerkschaft noch bei der BVG beschäftigt sein. So wollen es die Verkehrsbetriebe.

Diese Vermittler werden zunächst getrennt mit der einen Seite, dann mit der anderen Seite reden werden. Solche „Friedensverhandlungen“ können dauern. Daher soll in den Vorabgesprächen auch geklärt werden, wie lange die Schlichtung laufen und wann eine Einigung vorliegen soll.

Der Knackpunkt in dem Tarifkonflikt ist die Höhe des Grundgehaltes. Verdi fordert monatlich 750 Euro mehr für alle 16.600 BVG-Mitarbeiter. Da aber die Arbeitgeberseite bei der letzten obligatorischen Verhandlungsrunde (war am 21. März) kein Angebot mehr in diese Richtung vorlegte, erklärte Verdi das Scheitern der Tarifrunde. Die Folge: Zwei Tage Warnstreiks in dieser Woche und ein Dauerstreik im April drohen!

An die Warnstreiks am Mittwoch und Donnerstag halte man weiter fest, erklärte ein Verdi-Sprecher. Auch die Urabstimmung zu einem unbefristeten Streik solle dem Vernehmen nach am Mittwoch wie geplant starten.

Doch sollten BVG und Verdi sich auf eine Schlichtung einigen, liegen die Dauerstreik-Pläne vorerst auf Eis.  Denn während der Schlichtung gilt die Friedenspflicht – so ist es üblich. Das bedeutet, dass es bis zum Ende der Verhandlungen über das Schlichtungsergebnis keine Streiks bei der BVG geben wird.