Grundschüler der Hauptmann-von-Köpenick-Grundschule in Köpenick brauchen derzeit starke Nerven. Denn was mit einem Caterer-Wechsel vor zwei Jahren begann, endete in einem baulichen Albtraum: Schimmel, Rohrbruch, feuchte Wände. Die gute Nachricht: Jetzt geht die Sanierung der Schimmelschule mit Volldampf voran! Das Ziel ist klar und der Turbo gezündet.
Grundschule in Köpenick: Von Schimmelalarm bis Großbaustelle
Alles begann mit dem Austausch von Küchengeräten. Kaum war das neue Equipment da, schlug der Schimmelalarm zu. Doch das war erst der Anfang: „Als das behoben werden sollte, wurde ein undichtes Heizungsrohr entdeckt“, berichtet Bezirkselternsprecherin Mone G. Der Rohrbruch war schnell repariert – doch bei genauerem Hinsehen kam immer mehr ans Licht: verstopfte Leitungen, ein defektes Hauptrohr zum Straßenanschluss. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde die Straße aufgerissen, das Rohr auf Express ersetzt – damit am Montag der Unterricht inklusive funktionierender Sanitäranlagen weiterlaufen konnte.

Doch die hartnäckige Feuchtigkeit blieb. Trocknungsgeräte wurden aufgestellt – ohne durchschlagenden Erfolg. Probebohrungen brachten schließlich Gewissheit: Die Mensa muss kernsaniert werden! „Eine sogenannte Wanne muss gebaut werden“, berichtet Mone G. – ein massiver Eingriff in die Gebäudesubstanz.
Grundschüler in Köpenick essen im Zelt
Ein schneller Ersatz musste her – und der war gar nicht so leicht zu finden. Die potenziellen Ausweichmöglichkeiten für die Schulspeisung, die in Berlin allen Grundschülern kostenlos zur Verfügung stehen soll, waren zu weit weg, zu klein oder schlicht ungeeignet. Selbst Container auf dem Schulhof fielen durch – aus Brandschutzgründen. Letztlich blieb nur eine Lösung: ein beheiztes und klimatisiertes Zelt auf dem kleinen Bolzplatz der Schule. Dort speisen die Grundschüler nun seit den Osterferien.
Der Aufwand ist beachtlich: Z-Catering liefert das Essen mehrfach täglich frisch an, schmutziges Geschirr wird direkt wieder abgeholt. Der neue Mensa-Alltag läuft – und das sogar erstaunlich reibungslos, berichtet Mone G., deren Sohn in eine fünfte Klasse geht. Auch andere Eltern sind voll des Lobes. „Die Kinder finden das sogar ganz cool“, sagt eine Mama, die einen Sohn in zweiten und eine Tochter in der fünften Klasse hat.

Auch dank der engen Zusammenarbeit von Facility Management, Schulamt, Ämtern und der Schulleitung, die sich auf KURIER-Nachfrage nicht äußern will. Die Bezirkselternsprecherin lobt dennoch das Teamwork: „Nur, weil sich alle auf den kleinsten gemeinsamen Nenner runter reduziert haben, konnte dieses Mammut-Projekt jetzt Fahrt aufnehmen.“
Essens-Zelt an Grundschule in Köpenick die einzige Lösung
Auch Malte Priesmeyer vom Bezirksamt Treptow-Köpenick bestätigt: „Die Hauptmann-von-Köpenick-Schule hat die kleinste Schulfreifläche im Bezirk, welche aufgrund des Standortes nicht erweiterbar ist.“ Die Zeltlösung sei das Ergebnis intensiver Absprachen mit der Schulleitung und dem Caterer. „Es handelt sich um eine Variante mit festen Wänden. Die erforderlichen Genehmigungen der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht liegen vor.“
Die eigentlichen Bauarbeiten laufen derweil auf Hochtouren. Straßenseitig am Haus B werden derzeit alle Außenwände abgedichtet. Anschließend folgt die Abdichtung der Innenwände. Oberstes Gebot dabei: Lärmschutz bis zum Mittag. Damit die Schüler weiter lernen können. Am Nachmittag wird's dann laut. Das Ziel: Die Mensa soll ab Ende 2025 wieder nutzbar sein. Derzeit liegen die Arbeiten im Zeitplan.
Sanierung der Hauptmann-von-Köpenick-Grundschule als Mammutprojekt
Ein Blick auf das Bauschild am Schulzaun zeigt: Die südliche Küche, die Essensausgabe und der gesamte Speisesaal müssen saniert werden. Die komplette Abdichtung des Gebäudekörpers steht an, ebenso wie die Instandsetzung aller Leitungen.
Auch die Regenwasserbewirtschaftung wird neu gedacht. Das Niederschlagswasser soll künftig auf dem Schulgrundstück versickern. Dafür wird das Schmutzwassergrundleitungsnetz vollständig erneuert – möglichst während der Sommerferien 2025.