Ein heftiger Zwischenfall im Berliner Bezirk Lichtenberg sorgt gerade für Schlagzeilen – und Entsetzen: In einer Rewe-Filiale soll ein Mitarbeiter handgreiflich gegenüber einer Kundin geworden sein – mitten im Laden, während ihre Kinder alles mit ansehen mussten.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei Berlin hatte die 37-Jährige gemeinsam mit ihrem Nachwuchs eingekauft, als eines der Kinder versehentlich ein Päckchen Nudeln fallen ließ, schreibt die Berliner Morgenpost, die zuerst über den Fall berichtete.
Das kleine Missgeschick soll den 42-jährigen Angestellten so aufgebracht haben, dass er die Familie wütend beschuldigte, Waren zu beschädigen. Er forderte die Mutter auf, den Markt zu verlassen.
Wenig später kam es laut Ermittlern zu einem Schlag ins Gesicht der Frau. Sie stürzte zu Boden, klagte über Schmerzen am Kopf und Ohr und musste schließlich von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei nahm den Vorfall ernst, leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung ein und sicherte die Aufnahmen aus dem Markt.
@phuogcun wir wurden misshandelt, das ist Rassismus. . meine Schwester leidet und kein Wort der Anteilnahme von Rewe oder der Person, die sie geschlagen hat. Sie wollen uns rausschmeißen, wir sind ihre Kunden. ich bin in Deutschland aufgewachsen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. wenn ich arsianten wäre, mit gelbe Haut - Schwarze Augen , wäre das meiner Schwester und meinen 2 Nichten nicht passiert. #rewe #rewe ♬ nhạc nền - Phương Cun
Noch ist unklar, warum der Mitarbeiter derart explodierte. Schnell kursierten Videos auf Social Media, die die verletzte Kundin direkt nach dem Angriff zeigen. In den Clips ist zu sehen, wie sie auf dem Boden sitzt und medizinisch betreut wird, später wird sie sogar in einem Rollstuhl aus dem Markt gebracht.
Rewe reagierte schnell und distanzierte sich von dem Vorfall
Besonders in der asiatischen Community verbreiteten sich die Aufnahmen rasant. Innerhalb weniger Stunden sammelte ein TikTok-Video bereits rund 1,5 Millionen Aufrufe.
Für Empörung sorgten auch Vorwürfe, wonach andere Beschäftigte der Filiale den mutmaßlichen Täter zunächst gedeckt und sich nicht um die verletzte Kundin gekümmert haben sollen. „Das war eine asiatische Familie, da waren zwei kleine Kinder dabei ... Ich war so entsetzt und geschockt, wie er ausgeholt hat ... Keiner der Mitarbeiter hat sich darum gekümmert, dass ein Krankenwagen kommt oder irgendwas“, so die Augenzeugin, die den Vorfall gefilmt hatte.
Rewe reagierte schnell: Die Handelskette erklärte, keinerlei Formen von Gewalt oder Diskriminierung zu dulden. Man distanziere sich klar von dem Vorfall, kooperiere eng mit den Behörden und habe sofort arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet. Der betreffende Mitarbeiter sei nicht länger im Unternehmen beschäftigt, hieß es. (km)