Ein Lieferdienst, der vor lauter Angst flüchtet. Entsetzte Nachbarn, die sich kaum noch aus ihren eigenen vier Wänden trauen. Mal wieder ein Großeinsatz für Polizei und Feuerwehr. Ein Randalierer hält Baumschulenweg auf Trab – und die Behörden sind offenbar machtlos.
Tatort ist die Kiefholzstraße 273. Hier hatten Polizei und Feuerwehr in den vergangenen Wochen mehrfach brisante Einsätze. Auslöser ist immer derselbe Mann. Er tyrannisiert Nachbarn, bedroht Kinder und Rentner mit Messer. Und er wirft Gegenstände aus dem Fenster und vom Balkon – immer wieder.
Randalierer von Baumschulenweg wirft Gegenstände vom Balkon
So auch in der Nacht zu Dienstag. Zunächst soll der Mann kurz nach halb Elf über den Lieferdienst Wolt zwei asiatische Mahlzeiten und zwei exotische Biere bestellt haben. Doch als der Bote eintraf, suchte er schnell das Weite. Das Essen stelle er vor die Tür. Lärm und Geschrei aus der Wohnung vertrieben den Lieferanten, der schnell das Weite suchte.
Gegen Mitternacht flogen dann – mal wieder – Dinge vom Balkon. Polizei und Feuerwehr rückten aus. Die Wohnungstür – noch sichtbar gezeichnet von den letzten Einsätzen, war verriegelt.

Viel konnte der Tyrann diesmal nicht aus seiner Wohnung werfen. Den größten Teil warf der Mann ja schon am 27. März 2024 von seinem Balkon und auch bei einem Einsatz davor. Was flog, war untere anderem eine 2,5 Kilogramm schwere N2O-Stahl-Gasflasche. Das Distickstoffmonoxid, auch Lachgas genannt, wird eigentlich zum Befüllen von Luftballons verwendet, kann aber auch für „wohlige Entspannung, Wärme- oder Glücksgefühle und leichte Halluzinationen“ sorgen. Unklar, ob der Mann das Gas konsumiert hatte.
Randalierer von Baumschulenweg nach Einsatz in Klinik
Und was konnte die Feuerwehr nun gegen den Randalierer tun? Ein Sprungkissen in Position bringen und abwarten. Von mindestens zehn Einsatzkräften einer Einsatzhundertschaft wurde der Mann schließlich überwältigt, kam – mal wieder – in die Klinik. Wohl, bis er von dort einfach wieder auf freien Fuß gesetzt wird.
Das ganze Haus ist in Angst. „Wir schauen immer erst nach oben, ob der ‚Irre‘ nicht wieder was werfen will oder runterbrüllt“, erklärt ein Anwohner, der die Situation mit seinem Smartphone filmte. „Kann der Vermieter hier nichts machen?“, klagen verzweifelte Nachbarn. ■