In einer Stadt wie Berlin muss man jeden Tag mit Überraschungen rechnen – denn wo viele Menschen eng an eng leben, kommt es immer wieder auch zu spezielleren Zwischenfällen. Zu einem besonderen Fall kam es jetzt in Baumschulenweg: Am Mittwoch hielt ein Mann dort erst Anwohner, dann die Einsatzkräfte der Polizei in Schach. Er rastete aus bisher unbekannten Gründen aus – und warf offenbar die Einrichtung seiner Wohnung aus dem Fenster. Erst ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei konnte ihn stoppen.
Der Mann hielt den Kiez um sein Haus in Baumschulenweg stundenlang in Atem
Der Mann hielt den Kiez rund um sein Wohngebäude über Stunden in Atem – bis ein Spezialeinsatzkommando der Polizei anrückte! In einem Wohngebäude an der Ecke Kiefholzstraße und Mosischstraße rastete er aus bisher unbekannten Gründen aus – und warf Möbel, Geschirr und allerlei Gegenstände vom Balkon seiner Wohnung. Videoaufnahmen zeigen, wie der Bewohner des sechsgeschossigen Hauses auf dem Balkon steht, immer wieder Gegenstände wirft – etwa Glasflaschen, die auf dem Gehsteig unter seinem Balkon zerschellen.
Anwohner alarmierten die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr, sie rückten mit mehreren Einsatzwagen und einer Drehleiter an. Der Mann machte dennoch weiter, bewarf etwas später sogar die Feuerwehrleute und Polizeibeamte. „Auch ich musste zeitweise in Deckung gehen“, berichtete Polizeireporter Morris Pudwell dem KURIER. Die Berliner Feuerwehr stellte vorab zur Sicherheit ein Sprungkissen unter der Gebäude auf. Selbst dabei wurden die Feuerwehrleute von dem Mann mit Gegenständen beworfen.
Der Einsatz dauerte Stunden, doch dann konnte der Mann überwältigt werden. Die Einsatzkräfte versuchten es mit einer besonderen Strategie: Während sich Feuerwehrleute mit der Drehleiter dem Balkon näherten, um den Mann abzulenken, verschafften sich die Beamten des SEK im Hintergrund Zugang zur Wohnung. Auch ein Hund des SEK soll dabei im Einsatz gewesen sein. Der Mann wurde zunächst aus dem Haus geholt, Aufnahmen zeigen ihn mit blutiger Nase – die Einsatzkräfte fesselten ihn, legten ihn auf eine Trage. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Was genau ihn zum Ausrasten brachte, ist momentan völlig unklar.
Während des Einsatzes musste der Bereich der Kiefholzstraße zwischen der Hänselstraße und der Rinkartstraße für Autos und Fahrzeuge der BVG gesperrt werden. Auch nach dem Abtransport des Mannes waren die Einsatzkräfte der Polizei vor Ort beschäftigt – mit Aufräumarbeiten. Gehweg und Straße vor dem Haus glichen einem Trümmerfeld. Überall lagen Einrichtungsgegenstände, Abfall und Scherben. Ob durch die Dinge, die er aus dem Fenster warf, auch Sachschäden entstanden, etwa an geparkten Autos, ist momentan noch unklar. ■